Thema: Weiße Rose
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Alt 30.05.2015, 21:34   #3
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Servus Erich,

der Text sollte eine kleine Erinnerung an Sophie Scholls 94. Geburtstag sein.

Sie war das lebende Beispiel für ein gerechtes Herz, das sich nach anfänglichem Engagement für eine Ideologie schließlich gegen dieselbe entschieden hat, weil sie aus eigenem Antrieb und aus moralischen und humanitären Gründen eine völlig neue Sicht der Dinge gelernt hatte.
Ebenfalls stellt sie ein Beispiel dafür dar, wie grausam diese Maschinerie des Todes mit doch eher harmlosen und körperlicher Gewalt abgeneigten Widerständlern umgegangen ist.
Rohe Gewalt gegen Geist und Feinsinnigkeit, anders wussten diese Dummen sich nicht zu helfen.

Die weiße Rose war eine tapfere Gruppe junger Menschen.

Zu den Formalitäten:

Ich fange hinten an. „Sophie“ kann im mir eigenen „Bergischen Dialekt“ so der so ausgesprochen werden und ich vermute mal, das ist nicht nur dort so.
Es gibt in unzähligen deutschen Städten die „Sophie-Scholl-Straße“ und ich habe noch nirgends gehört, dass sie so, wie von dir vorgeschlagen, ausgesprochen wird. Ich denke, das lasse ich so.

Zu der „komplexen“ Formulierung in S2Z3 habe ich mir noch einmal Gedanken gemacht und ich möchte zunächst erläutern, was damit ausgedrückt werden sollte.
Zum einen gibt es ein Zitat von Sophie Scholl, das lautet: „Man muß einen harten Geist und ein weiches Herz haben.“
Das wurde in der Strophe verarbeitet, zum anderen sollte es ausdrücken, dass ihr Verstand (harter Geist) eben wie ein scharfes Messer war und darauf bezieht sich auch der Genitiv in der angesprochenen Strophe.
Dort steht „auf dessen Schneide Tanz schlug der Erpresser dein weiches Herz ans Hakenkreuzpanier.“
Wenn du jetzt „dessen“ durch „des Messers“ ersetzt, sieht das so aus:
„auf des Messers Schneide Tanz schlug der Erpresser dein weiches Herz ans Hakenkreuzpanier“, also quasi auf dem Tanz auf des Messers Schneide schlug der Erpresser dein weiches Herz ans Hakenkreuzpanier.
Und das kann man so, wie es dort geschrieben steht, nicht sagen?

Du hast mich jetzt etwas verunsichert, denn es ist ja nicht die tanzende Schneide, sondern der Tanz des weichen Herzens auf des Messers Schneide gemeint. So kann ich da auch kein fehlendes „hin“ erkennen.

Vielleicht äußert sich ja noch jemand dazu...


Vielen Dank für deine Gedanken zum Text und den Kommi...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald


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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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