Hi, Faldi!
Mit den Nachtgestalten sind hier eher Erinnerungen gemeint, Schatten, die Gestalt annehmen sozusagen.
Schatten Vergangener, Verlorener, die an das eigene Ende mahnen.
Ist der Mensch erst gegangen, wird sein Name rasch vergessen. Spätestens mit dem Tode seiner Lieben verbindet niemand mehr Gefühle damit, und in die Namen verschiedener Prominenter legt ein jeder seine eigene Deutung nach eigenem Bedarf und Charakter - sie sind mit wachsendem zeitlichem Abstand nur noch Hülsen, die mit verschiedenster Bedeutung gefüllt werden können. Die echten Menschen dahinter zählen nicht mehr, sind verloren.
Es heißt natürlich "memento mori" - das "i" war meinem Wurstfinger geschuldet sowie dem Umstand, dass "o" und "i" auf der Tastatur direkt nebeneinander liegen!
Vielen Dank für den freundlichen Kommi. Ich selbst zähle dieses Sonett nicht zu meinen lyrischen "Großtaten" - es ist will mir scheinen recht durchschnittlich geraten, wenn ich es nun mit etwas mehr Abstand betrachte.

LG, eKy