Thema: Stillstand?
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Alt 28.06.2015, 19:20   #4
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Hi Chavi,

im Grunde genommen ist diese Geschichte ganz einfach, deshalb habe ich auch den Paarreim verwendet.

Das ist auch ein Text, der von selbst geflossen ist, also habe ich ihn auch einfach so angenommen.
Hier und da musste ich noch ein wenig schleifen, aber die Idee und die Gedanken standen da schon auf dem virtuellen Papier.

Es freut mich, wenn er dir gefallen konnte.

Vielen Dank für deinen Kommi...


Servus Erich,

meine Gedanken dazu waren viel abstrakter und nicht von der reinen Logik geleitet.
Aber der Reihe nach:

Ein Gedanke (der hier als Synonym für Idee steht) ist immateriell.
Aber auch wenn er nicht stofflich oder körperlich ist, so ist er ein Teil der Natur, spätestens seit dem Zeitpunkt, wo sie ein geistiges Wesen erschaffen hat.
Ergo ist er natürlichen Ursprungs und er kommt aus dem Nichts (dazu später mehr). Und wenn er einmal da ist, so ist er existent und wird alles überdauern, selbst wenn sein Schöpfer längst nicht mehr zugegen ist.
Natürlich ist die Welt Voraussetzung für die Erschaffung eines biologischen, gedankenfähigen Lebewesens, aber der Gedanke an sich ist danach unabhängig von dieser Welt.
Wohin sollte er auch verschwinden?

Es ist eine Tatsache, dass diese uns bekannte Welt aus Relationen besteht besteht, die einander bedingen, nur so kann sie funktionieren.
So gibt es ja und nein, hell und dunkel, kalt und heiß usw.
Ebenso gibt es das Sein und das Nichts und beide bedingen sich, das eine könnte ohne das andere nicht sein.
So wird alles, was ist, einmal nicht mehr sein, und das, was nicht ist, wird einmal sein, oder ist es schon gewesen, wenn wir die Zeit linear betrachten.

Ich weiß, dass ich vor meiner Geburt nicht war und nach meinem Tod nicht mehr sein werde.
Wo war ich dann vorher und von wo bin ich gekommen?

Das ist hier die Gretchenfrage und nicht, ob Amerika schon vor Kolumbus' Entdeckung bestanden hat.
Es geht hier gar nicht darum, was wir in unserer Welt (unserem Universum) noch alles entdecken können, sondern darüber hinaus in die Metaphysik.

Es ist kein Zufall, das alles in kreisenden Bewegungen und rund ist.
Das ganze Sein ist ein Kreislauf und wenn man es insgesamt betrachtet, wird alles was ist, auch einmal nicht mehr sein.
Unser bekanntes Universum hat vor dem Urknall nicht existiert, es war also nicht und doch ist es jetzt da.
Und wenn es ein Nichts überhaupt gibt, dann gibt es ja doch etwas, auch wenn es nur das Nichts selbst ist.

Wie möchtest du also das Nichts definieren, was du hier so rundweg im Kontext ablehnst?

Der Begriff "Nichts" ist also tatsächlich definitionsabhängig und mit der menschlichen Ratio ganz sicher nicht zu erfassen.
Und solange etwas existiert, von dem ich nichts wissen und was ich nicht erfassen kann, solange ist es auch für mich nicht existent und trotzdem kommt alles daher, also aus dem Nichts.

Religiös möchte ich das gar nicht verstanden wissen, denn es liegt mir fern, von irgendeinem geistigen Gestalter oder Schöpfer zu faseln.
Doch eines sollte klar sein, unser Schöpfer ist die Natur und dass diese einer bestimmten Idee folgt, ist wohl nicht abzustreiten. Und die Idee ist ein Begriff von etwas auf einer hohen Stufe der Abstraktion, ein schöpferischer Gedanke also. Und alles folgt den Gesetzen, welche die Natur vorgegeben hat.

Das wollen wir unserer emotions- und morallosen Schöpferin doch wohl nicht absprechen?

Auch wenn es ihr gar nicht bewusst ist, was sie da tut...

Darüber kann man noch lange diskutieren...

Vielen Dank für deine Anmerkungen und zum Thema und die Rückmeldung...


Vielen Dank für eure Kommentare...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald


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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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