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Alt 31.08.2015, 13:18   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
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Standard Hitzewelle, Ende August

Die Fernen flimmern über heißen Steinen,
die Gräser sind zu dürrem Braun verschmachtet,
und selbst das Schwarz, das diese Glut umnachtet,
ist ausgetrocknet und kann nicht mehr weinen.

Die Tage torkeln auf verstaubten Beinen
die Zeit entlang, die keines Lebens achtet,
und Seelen, euch, die ihr gefeit euch dachtet,
will keine Stunde mehr erträglich scheinen.

Die Blätter welken und zu viele fallen,
als wohnte schon ein kleiner Tod in allen
und wiese schon gen Herbst das letzte Zeichen.

Und kein Verheißen mag das Bild erreichen,
verheert, gezeichnet wie von grellen Krallen,
bis nur noch Knochen in der Sonne bleichen.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (23.03.2019 um 11:01 Uhr)
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