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Alt 28.09.2015, 10:07   #1
wolo von thurland
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Standard Herbstgedicht Nr.17 (metrisch unsauber)

Der schleichende Verfall der grünen Farbe
belegt mit Weltendegefühl mein Herz.
Im Oberarm zieht eine alte Narbe.
Am Himmel strahlt das Blau als grosse Terz.

Die Nacktschnecke verendet ohne Murren,
nachdem sie hundert Eier oder mehr
ins Laub gelegt. Und auch das Taubengurren
wird seltener, die Grille ruft nicht mehr.

O, Mensch, du weigerst dich zu akzeptieren,
dass die Musik die letzten Takte spielt
und möchtest diesen Walzer perennieren.

Doch wo ist sie, die einst im Arm dich hielt?
Was lernst du von der Schnecke, von den Tieren,
vom Laub, das tut, was ihm der Herbst befiehlt?

Geändert von wolo von thurland (28.09.2015 um 11:48 Uhr)
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