Hi, Sy!
Van Gogh wies sich selbst in die Nervenheilanstalt Saint-Rémy ein und blieb dort ein ganzes Jahr nach seinem ersten Zusammenbruch, wobei er sich einen Teil des Ohrs abgeschnitten hatte, was auch die unselige "Künstlergemeinschaft" mit Gauguin im "gelben Haus" in Arles abrupt beendet hatte.
In Saint Rémy war er nicht interniert, sondern durfte Spaziergänge machen, die langsam immer weitere Kreise in die südliche Landschaft zogen. Hier lernte er sie lieben.
Seine Kunst gewann eine pastose Qualität, rastlose Linien und Kurven, Wellen und Spiralen tauchten auf - wie um den freiwillig angenommenen Wahnsinn zu verdeutlichen. Er, der als Mitglied der Gesellschaft gescheitert war, fügte sich nun in die Rolle des irren Genies, die Kunst, vorher Programm und Utopie, wurde zum Rettungsanker für den sich verwirrenden Geist.
Besonders seine Zypressen- und Olivenbaumbilder aus jener Phase haben es mir angetan!
Van Gogh fühle ich mich auf besondere Weise verbunden. Einerseits schätze ich seine Kunst ausdermaßen, andererseits berühren mich sein Lebensweg und das grandiose Scheitern seiner Existenz, in dem ich manche - natürlich viel gemäßigtere - Parallelen zu meinem eigenen Sein entdecke!
Vielen Dank für deine begeisterten Zeilen!
LG, eKy