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Alt 06.10.2015, 18:08   #1
Sidgrani
Von Raben umkreist
 
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Ort: Am Niederrhein
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Standard Im Griff des Winters

Es trübt sich das Wasser, die Winde sind rau,
die mächtigen Berge versinken im Grau
der hängenden Wolken, vermummt ist das Tal.
Der Winter erhebt sich aus eisiger Gruft,
sein frostiger Atem erobert die Luft
und kriecht durch die Bäume und atmet sie kahl.

In Eiszapfen leuchtet es schemenhaft blau,
auf Pfählen und Zäunen wächst nadliger Tau.
Vorbei sind die Stunden mit herbstlichem Duft,
die Schneide des Winters ist härter als Stahl,
was gestern noch blühte, ihm ist es egal.
Das Schwache muss gehen, zu tief ist die Kluft.

Er herrscht ohne Gnade und sein ist die Nacht,
sie ist ihm zu Diensten, verstärkt seine Macht.
Er hüllt karge Felder in Schneemäntel ein,
zerstört ohne Gnade mit tödlichem Biss,
erloschenes Leben, das ist ihm gewiss.
Sein Zahn spaltet Hölzer und sprengt harten Stein.

Doch fürchtet er einen, der immer gewinnt,
dann leuchten die Farben, es schmeichelt der Wind,
die Sonne scheint wieder mit wärmendem Strahl.
Vergessen sind Kälte und schlafender Wald,
wenn über den Wiesen der Lerchenruf schallt.
Es ist wieder Frühling, vorbei ist die Qual.



Alte Version

Doch fürchtet er einen, der stiehlt ihm die Schau,
dann leuchten die Farben, der Wind schmeichelt lau,
die Sonne scheint wieder mit wärmendem Strahl.
Vergessen sind Kälte und schlafender Wald,
wenn über den Wiesen der Lerchenruf schallt.
Es ist wieder Frühling, schnell weg mit dem Schal.
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"Nur wer erwachsen wird und Kind bleibt, ist ein Mensch"

»Erich Kästner«

Geändert von Sidgrani (09.10.2015 um 14:46 Uhr)
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