Auf dem Rücken des Winds (unbekümmertes Sonett)
Braus, Wind! O lach ins Antlitz mir, ich weiche
keinen Schritt! Dein Brausen schreckt mich nicht!
Dein Lachen stimmt mich heiter! Den Störchen gleich
entschweb auf deinem Rücken ich ins Licht!
Im fernen Land, in Afrika, da sitzt
quakend ein Frosch und träumt von der Liebe im Sumpf.
Gleich wird er von zwei scharfen Schnäbeln geschlitzt,
der eine nimmt Beine und Kopf, der andre den Rumpf.
Nun, Wind, ich mag die Froschschenkel nicht so,
drum braus doch lieber etwas weniger fest.
Und lass mich wieder runter, irgendwo.
Ich hab hier auch ein ärztliches Attest,
das mir bescheinigt, dass ich auf dem Bo-
den besser dichte als im Storchennest.
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