Thema: Brandstifter
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Alt 02.11.2015, 18:29   #3
charis
/ Bil-ly /
 
Registriert seit: 02.10.2015
Beiträge: 435
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Lieber Eky,
Vielen Dank für dein Lob und deine Anregungen! Ich habe noch ein paar Fragen dazu:

[QUOTE]Zum Gedicht:
S2Z1 - beginnt betont. Lösung: "den Irrtum aus, es schützten..."./QUOTE]

S2Z1: Illusionen aus, es schützten Grenzen, Meere,
lese ich so:
xxXxX / xXxXxXx

Du hast natürlich Recht, und deine Version gefällt mir, aber stört "Illusionen" wirklich den Leserhythmus - es sind 5 Heber, natürlich eine unbetonte Silbe zuviel - oder geht das gar nicht bei der strenge Sonettform?


Zitat:
Am Ende der Zeile darf kein Komma stehen. Schreibt man den Satz normal, wird dies erkenntlich:

Schatten einer Ahnung, begrenzt von rotgestreiften Bändern, merzen den Irrtum aus, es schützten Grenzen, Meere das Menschenrecht, gar Gott, vor allem Bösen.
Ich denke, das Komma gehört da schon hin, es ist ja eine Aufzählung(?)

Zitat:
S4Z2 - beginnt betont. Lösung: "Man wird nichts ändern mit Canossagängen!"
Ich mag "man" nicht so gerne und versuche es zu vermeiden, wenn es geht. Ich lese meinen Vers nicht unbedingt mit betontem Auftakt. Zwei Einsilber ja, aber ist "lässt" nicht "stärker"?




Zur Zusatzerklärung:
Chavali hat mir in einer pn erklärt, dass die Zusatzerklärung nicht unter dem Gedicht stehen sollte, aber man hat mir von Seiten der Admin freigestellt, es nochmals in den Kommentar zu stellen.

Ich habe darüber nachgedacht und ich stelle sie nun doch hier ein, weil ich sonst nicht wirklich auf deinen Kommentar anworten kann:

"Da ich (und zwei andere Schreiber) in einem anderen Forum gesperrt wurden, weil wir einen rechten Polemiker und Hetzer (der das auch in anderen Foren versucht, aber dort entsprechend in die Schranken gewiesen wird) zu sehr auf die Zehen gestiegen sind, möchte ich hier ein paar Worte dazu schreiben.

Der Admin dort hat einen Satirefaden gelöscht, in dem humorvoll aber auch klar und mit scharfer Kritik gegen diese Verblendung angeschrieben wurde. Lachen ist bekanntlich ein gutes Mittel den Geist zumindest für Momente von seiner Enge zu befreien. Der Forenbetreiber sah das anders; sah aber unter Berufung auf die Meinungsäußerungsfreiheit keine Veranlassung auch die Beiträge des Users zu löschen oder zumindest diesen User zu verwarnen, obwohl er selbst Folgendes zu dessen Beiträgen schrieb:


Zitat:
Es ist populistisch, hetzerisch und etwas stumpfsinnig aber es sind auch bei diesem Beispiel keine definierten Bevölkerungsgruppen benannt.
Nachdem ihm einige User mitteilten, dass sei einseitige Zensur, und ich ihm sagte, er solle sich dafür schämen, sperrte er mich (bei Ende der Sperre stand übrigens: nie) mit folgendem öffentlichen Kommentar, und ohne vorherige Verwarnung und ohne jede weitere Erklärung:


Zitat:
Wenn wir beim Schämen sind... lerne du erst mal, was Zensur ist.
Liebe Leute. Genug ist genug.
Was mir zu denken gibt:
Im digitalen Unterholz wuchern Mutmaßungen und Verschörungstheorie. Pyromanen zünden in der Menge der Veränstigten und Verunsicherten Brandsätze, verbreiten gezielt Falschinformationen und Verdrehungen der Wahrheit, und sind dabei keinen vernünftigen Argumenten zugänglich. Sie verwenden Foren als Propagandaplattformen, Aufklärung und andere Argumente werde ignoriert, die Kritiker beleidigt und abgewertet, und ein vernunftbasierter Diskurs (um den sich einige in diesen besagten Hetzfäden bewunderswert ausdauernd bemüht haben und noch immer bemühen) mit diesem speziellen User ist überhaupt nicht möglich.
Aber ich möchte auch betonen, dass der (politische) Diskurs unbedingt notwendig ist und möchte dazu einen österreichischen Politiker, Bruno Kreisky, zitieren:
"Ich habe mich immer bemüht, mit denen zu reden, von denen man glaubte, dass sie meine Feinde wären. Denn nur wenn man im Kontakt miteinander steht, lässt sich der Augenblick erfassen, in dem ein Fortschritt möglich ist. Die meisten Menschen legen sich stattdessen in das Faulbett des Hasses."



Du, lieber Eky, kennst Ausschnitte aus diesen "Ereignissen" und du hast natürlich Recht: "Im Zweifel für den Angeklagten" ist ein ganz wesentlicher Grundsatz unserer Rechtssystems. Bei zivilrechtlichen Persönlichkeitsverletzungen gilt das allerdings nicht, da müssen sich Forenbetreiber an der ungünstigsten Auslegung orientieren, wenn ihnen Beiträge gemeldet werden, was oft eine sehr schwierige Abwägung zwischen Persönlichkeitsverletzung und Meinungsäußerungsfreiheit bedeutet - dafür beneide ich sie nicht - die Waage muss aber auch hier meines Erachtens im Fall der Forenbetreiber, als juristische Laien, in der Regel in Richtung "in dubio pro Meinungsäußerungsfreiheit" auschlagen.

Diesem Grunsatz wird aber für mein Rechtsempfinden die Löschung eines Satirefadens und das Argument im Zusammenhang mit meiner Sperre: "Lerne du erst mal, was Zensur ist.", nicht wirklich gerecht, wenn auf der anderen Seite Beiträge geduldet werden, die äußerst bedenklich sind.

Da schlägt die Waage wohl ziemlich einseitig aus. Gott sei Dank, brauche ich in diesem Falls aber weder Richterin noch Forenbetreiberin sein; und von der Meinungsäußerungsfreiheit bin ich ja dort jetzt ausgeschlossen.

Aber zur Klarstellung: Ich empfinde den Ausschluss aus diesem anderen Forum geradezu als eine Ehre!

Lieben Gruß
charis

Geändert von charis (02.11.2015 um 18:35 Uhr)
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