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Alt 07.11.2015, 19:59   #9
Bodo Neumann
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Hallo Falderwald,

ich kann deine Argumentation über die versäumten Investitionen in Infrastruktur und Bildung gut nachvollziehen, ebenso die gewollte "Verblödung" einer größeren Bevölkerungsschicht. Dieses Kind ist nun aber schon in den Brunnen gefallen, bevor man diese enorme Flüchtlingsbewegung auch nur geahnt hat. Sollte man nun den nächsten Fehler begehen (und die Menschen in den Krisengebieten allein lassen), nur weil sich verschiedene Regierungen zuvor dämlich in der Innenpolitik angestellt haben?
Auch stelle ich in Frage, ob die Ressentiments gegenüber massiver Einwanderung geringer ausgefallen wären, wenn zuvor mehr in Infrastruktur investiert worden wäre. Wie du selbst schreibst, gewöhnen wir uns schnell an bestehende Lebensstandards und viele Menschen hätten auch in dieser (besseren) Situation Sorge, dass ihnen aufgrund der nötigen Mittel für die Zuwanderer ein noch besserer Standard verwehrt bliebe. Glaubst du nicht? Eine Investition in bessere Bildung hätte vermutlich einiges gebracht, weil sie den Blick schärft, das Wesen der Dinge zu erkennen:

Zitat:
Zitat von a.c.larin
irgendwann in einer fernen zukunft werden wir menschen vielleicht gelernt haben, dass alles mit allem zusammenhängt und dass wir uns daher auch alle um alles zusammen zu kümmern haben.
weil das elend an dem einen ort sehr wohl den anderen ort mit infizieren kann.
diese einsicht wäre dann das ende der nationalismen.
ob wir es freiwillig erlernen oder aber über eine via dolorosa, die auf uns zukommen könnte - das ist die frage.
Das, genau das trifft den Kern des Problems, lieber Falderwald.
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort auf meine Frage, wie du dir ein Entgegensteuern vorstellen könntest, aber ich kann mir eben auch (wie a.c.l.) nicht vorstellen, dass Obergrenzen und Transitzonen an den EU-Außengrenzen die Menschen aufhalten werden. Es sei denn, man setzt sie an allen Punkten konsequent mit militärischer Gewalt durch. Ein Albtraum.

Insofern kann ich mich nur an die sehr schöne Vision von a.c.l klammern (s. Zitat), was die Lösung des Problems betrifft. Zugegeben, dieser Weg erscheint mir selbst ziemlich naiv. Ich sehe aber keinen anderen.

lg Bodo
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