Barmherzigkeit
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Barmherzigkeit
Ich forme dieses Wort für dich,
der du vor Mord und Terror fliehst,
für dich, der aus der Heimat wich,
weil du dort keine Zukunft siehst.
Fürs Volk, das man brutal verriet,
schreib ich das Wort auf Zaun und Wand,
für euch, die ihr im Chaos kniet,
beschimpft, verfolgt im eignen Land.
Ich schreie dieses Wort voll Wut
für euch, die ihr von weither kamt,
ihr sucht ein Heim, seid ohne Mut
und hofft, dass jemand sich erbarmt.
Ich schütz das Wort in dunkler Nacht
vor Missgunst und vor Apathie.
Wann strebt die Liebe an die Macht
und zwingt den Wahnsinn in die Knie?
Wann ist das Wort ins Herz gebrannt
und nimmt die Liebe an die Hand?
Dann welkt das faulige Geflecht,
Barmherzigkeit wiegt mehr als Recht.
Ich trage diesen Dolch für dich,
der du vor Mord und Terror fliehst,
für dich, der aus der Heimat wich,
weil du dort keine Zukunft siehst.
Fürs Volk, das man brutal verriet,
halt ich den Dolch in meiner Hand,
für euch, die ihr im Chaos kniet,
beschimpft, verfolgt im eignen Land.
Ich wetze diesen Dolch voll Wut
für euch, die ihr von weither kamt,
ihr sucht ein Heim, seid ohne Mut
und hofft, dass jemand sich erbarmt.
Ich stoße diesen Dolch ins Mark
der frevelhaften Bourgeoisie.
Wann wird die Liebe endlich stark
und zwingt den Wahnsinn in die Knie?
Wann blitzt der Dolch in eurer Hand?
Wann siegt das Herz, nicht der Verstand?
Durchtrennt das faulige Geflecht,
Barmherzigkeit wiegt mehr als Recht.
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Alle meine Texte: © Sidgrani
"Nur wer erwachsen wird und Kind bleibt, ist ein Mensch"
»Erich Kästner«
Geändert von Sidgrani (24.11.2015 um 18:07 Uhr)
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