Wintermärchen
Sie trafen sich wie immer bei der Linde,
als gälte es das allerletzte Mal,
dass sie ihn suche dort und er sie finde,
vereint in Sehnsucht und in süßer Qual.
Sie fassten sich an eisekalten Händen
und hauchten sich wie selig ins Gesicht,
als sähen sie das Beben ihrer Lenden
in Blicken funkeln wie ein warmes Licht.
So standen sie und spendeten sich Wärme,
die Welt versank und wurde irgendwo
und irgendwie, ein flüchtiges Gelärme,
und ihre Herzen schlugen gleich und froh.
Das ging so hin und dauerte ein Weilchen,
dann kam er nicht mehr und sie ging allein.
Es wurde Frühling und sie pflückte Veilchen
dort unterm Baum, als sollte es so sein.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.
Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Geändert von Erich Kykal (20.03.2016 um 11:03 Uhr)
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