Hallo fD
du nimmst größtenteils außergewöhnliche Bilder um dein Gedicht zu beleben,
das ist fantasievoll, doch nicht leicht zu verstehen. Das ist keine Kritik, sondern eher eine Feststellung, denn der Text erwartet ein Mitdenken.
Noch relativ einfach zu interpretieren ist S1, die erste Zeile ist sogar sehr witzig formuliert, finde ich.

Doch schon bei der Frage, ob das Gedicht mitten in der Nacht, früh am Morgen oder abends angesiedelt ist finde ich viele Fährten. Ok, die letzten drei Zeile bringen die Auflösung, aber das Geschehen zuvor, vor allem der Schluckauf der Autobahnen (Stau und zähflüssiger Verkehr) spricht dagegen.
Denn entweder sind die Autobahnen voll, oder die Strassen leer. Beides zur selben Zeit scheint mir widersprüchlich.
Ergo lese ich einen Ablauf von Abends durch die Nacht in den Morgen.
Die Freiheit kann durch die Strassen schlendern, solange keine gesellschaftlichen Zwänge (weg zur/von der Arbeit) diese verstopfen.
Ich persönlich mache auch immer wieder die Erfahrung, dass an Abenden zum Wochenende die Strassen pulsieren.
Insofern gefällt mir dein Gedicht recht gut.
"Wohnblöcke pusten Parkluft unter verschlossene Türen" mutet mir am verschlafenen Morgen zu aktiv an, denn Parkluft ist ja ruhend. Warum läßt du nicht früh startende Autos oder Laster in die Häuser "dröhnen"?
Blaugold