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Alt 07.01.2016, 13:40   #1
wolo von thurland
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Standard Plitter, plotter (Oder: Q.e.d.)

Dichter Nebel wickelt kühle
Wickel rings um unsre Stadt,
die im nebligen Gewühle
ihr Gesicht verloren hat.

Blinzelnd kriech ich unter allen
Decken aus dem Schlaf hervor,
lausche, während Tropfen fallen,
deren engelgleichem Chor.

Plitter, platter, plitter, plotter,
trommelt‘s stetig auf das Dach...
Plötzlich wird daraus Gestotter
und da werd ich doch noch wach.

Fange an, mich zu bewegen,
huste kurz und setz mich auf.
Leiser wird der schöne Regen
und der Tag nimmt seinen Lauf.

Wird ein Tag wie alle Tage,
munter, hektisch, ausgefüllt,
voll Getriebe, voller Plage,
unbenebelt, unverhüllt.

Wär ich doch im Bett geblieben!
Pflöge selig meiner Ruh!
Aber hätt dann nichts geschrieben,
und nun liest‘s wer, und zwar: Du.

Hörst du dort den Regen klopfen?
Auf dem Dach, da über dir?
Nun, aus jedem dieser Tropfen
platzt ein lieber Gruss von mir.

Dichter Nebel wickelt warme
Schals um unsre stille Stadt,
die mit ihrem trüben Scharme
dich und mich umschlungen hat.

Geändert von wolo von thurland (07.01.2016 um 14:08 Uhr)
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