Typen
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Es gibt den feinen Smarten,
der sich in Schönheit wiegt,
getragen aller Orten,
weiß er sich nur beliebt,
den Frommen, der erduldet,
was immer auch geschieht,
der glaubt sich gut verwaltet
im Jenseits und vergibt.
Der stete Possenreisser
mokiert sich einmal tot
und merkt nicht, dass die Lacher,
gesellschaftlich erprobt,
auf Zeit ihn nur ertragen.
Ganz übersehen wird
der Typ, der schuldbeladen
gesteht und einsam stirbt.
Ein Typ, der über Leichen
ein hohes Amt erreicht,
wird erst die Werte fordern,
die er danach zerfleischt.
Ich sage, was ich denke,
schreit laut der Typ Naund!
Wenn über ihm ins Wanken
sein Ruf und auch sein Stand
geraten, wird er lauter
und rudert längst zurück.
Ein Möchtegern entzaubert
in einem Augenblick
den Rest der eignen Würde.
Verschlagen blicken drein,
aus selbsternannter Gilde,
die Typen, die geheim
verbleiben und agieren:
Die Macht ist ihr Prinzip.
Sie steigen aus Kanälen,
die selbst die Ratte mied.
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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