Der Reiz der schönen Reime
Ein schöner Vers mit spitzem Mund geflüstert,
schon rebelliert der Dame Kind im Ohr,
und sie, die eben ihm noch Treue schwor,
legt‘s in die Schachtel, eh sie „Bravo“ wispert.
Dort liegt es, nicht mehr teilhaft der Traktanden,
dieweil die Schöne selig applaudiert,
worauf er noch verstärkt galant parliert,
obwohl: sie hat nun kaum mehr was verstanden.
Ihr Herz jedoch, es hüpft und springt im Leibe,
noch immer erogen und lebensfroh
ersehnt sie gerne, dass ein Gigolo
ihr schmeichle und wo‘s gut tut, ktäftig reibe.
Und während Mann und Muse wohlig kuscheln,
bleibt beider Kind im Etui eingesperrt,
damit kein falscher Ton die Szene stört.
Jetzt reicht ein routiniert-taktiles Nuscheln.
Geändert von wolo von thurland (03.02.2016 um 12:52 Uhr)
Grund: Jemandem war das Tuscheln zu unhörbar.
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