22.02.2016, 12:23
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ADäquat
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Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.009
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Das Sterben des Mönches
Ein alter Mönch in seiner Zelle
kniet vor dem Kreuze Jesu hin.
Ihn stört des Fensters Sonnenhelle,
so macht das Beten keinen Sinn.
Den Vorhang zieht er zu, geschwind,
und atmet auf, er ist allein.
Er widmet sich dem Christuskind
und seinem sanften Glorienschein.
Erbittet er die Gnade Gottes?
Dass er noch lange leben mög?
Erwehrt er sich des Spötters Spottes?
Sucht er für sich des Kreuzes Weg,
der ihm verwehrt, weil krank und alt?
Doch Trost verschafft das Antlitz ihm
und Ruhe gibt ihm festen Halt.
So legt er sich zum Schlafen hin
auf seine Bettstatt, ihm ist kalt.
Ein heller Schein erfasst die Seele,
das letzte Röcheln seiner Kehle -
und alles Leben ist verhallt.
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© auf alle meine Texte Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz
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Geändert von Chavali (23.02.2016 um 16:41 Uhr)
Grund: Komma von Dana geschenkt ;-)
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