Selbst bei den Schweden
Selbst bei den Schweden
Als ich die Zeitung heute las, beim Blättern
Da überkam mich der Gedanke, kurz
Und schmerzlos: Spiel doch eine Flanke, furz
Doch eine Symphonie, beim lauten Schmettern
Die Düfte - lass sie strömen. Es ist schnurz,
Was andre von dir denken, Basen, Vettern,
Die Onkel, Tanten, die Verwandtschaft. Lettern,
Mit Blattgoldrändern – schreibst du, lustvoll: Hurz!
Und wenn sie dir erklären, ein Gedicht
Käm aus dem Bauch, hey, lass sie einfach reden.
Dann stänk‘ es nämlich - das tut‘s eher nicht.
Es kann dem Leser stinken, einem jeden,
Dem größten und dem allerkleinsten Licht.
Gedicht ist Kopfgeburt, selbst bei den Schweden.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
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