Auf der Galatabrücke
Auf der Galatabrücke
Sie stand wie traumverloren auf der Brücke
inmitten des Verkehrs und tausend Blicke
zerschnitten Neonlicht und Nebelgrau.
Sie war so jung, war nicht mehr Kind, nicht Frau
und hauchte zitternd, so als ob sie flehte,
den Namen nur, um den sich alles drehte,
ihr Denken, Leben, Lieben, ihre Welt.
Wo bleibt ein Anker, wenn die Sonne fällt?
Und keiner sah sie, hat sie angesehen,
es blieb auch niemand ihr zur Seite stehen.
Sie war schon lange, lange nicht mehr da,
als man sie auf der Brücke stehen sah.
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© Ralf Schauerhammer
Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
Geändert von Thomas (12.05.2016 um 11:26 Uhr)
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