Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 10.05.2016, 20:43   #5
Jongleur
Hallig-Dichter
 
Registriert seit: 04.05.2016
Ort: Großstadt
Beiträge: 63
Standard

Lieber Faderwald,

ich freue mich: Du hast mich in jedem Punkt richtig verstanden, obwohl du teilweise zu anderen Antworten kommst. Aber gerade DAS freut mich noch mehr. Danke also für deine offene Erwiderung.

---------------------

ICH meine, einer Ehrung sollte etwas Überzeugendes voran gehen. Und was kann überzeugender sein, als uneigenütziges Handeln. Das Einfordern von Dankbarkeit oder lebenslanger Ehrfurcht steht dem im Wege. Zwingt alle Beteiligten zur Theatralik.

Ich wäre froh über jeden Lehrer, der alle Phänomene untrennbar von der individuellen Wahrnehmung lehren würde. Der die Rhetorik erläutern würde, mit der die Mehrheit von einer Minderheit überredet oder gezwungen wird. Der das Leben als ein permanentes Shakespeare-Theaterstück vermittelt und nicht als das Ergebnis einer Entwicklung vom Guten zum Besseren. Aber leider zwingen uns Zeitdruck und Zensuren zur ständigen Repetition von schlecht gechriebenen Rollen.

Das Gleiche gilt für das Verständnis von Politik, Wirtschaft oder privates Leben. Überall hat der Mächtigere die besseren Karten. Überall werden Gehirne gewaschen mit Tricks, die uns aus dem Sektenleben bekannt sind.

Kein Wunder, dass wir schließlich in den Fussstapfen unserer Eltern stehen, während wir Gräber säumen und die Kommunikation mit unseren Kindern Jahr für Jahr häufiger in ungesendeten Email-Entwürfen stattfindet.

Vermutlich stehen die eigenen Kinder nicht zufällig am Ende des kleinen Textes. Solange wir leben, können wir an unseren Rollen arbeiten...

Liebe Grüße

Geändert von Jongleur (11.05.2016 um 00:14 Uhr)
Jongleur ist offline   Mit Zitat antworten