Hummelreigen - Sonett amphibrachisch
Hummelreigen
Es dreht sich der Reigen, um Leben zu zeigen;
Das ist ihm so eigen. Es laut laues Lüftchen,
Die Hummel, ein Schüftchen, sie folgt einem Düftchen:
Und stiehlt sich ein Bisschen, sie dreht sich im Reigen
Und beißt sich ein Bisschen vom Nektar der Blüten,
Die beinah schon wüten, den Frühling zu grüßen.
Sie will sich’s versüßen und wird dafür büßen:
Sie trägt feinen Samen, die Beinchen in Tüten,
So schwer, dass sie taumelt, um die zu besamen,
Die sich ihr ergeben, in tanzendem Schweben:
Sie bringt neues Leben! Wer kennt ihre Namen,
Wer kennt ihre Herzen, die sehnsuchtsvoll schmerzen?
Es drehn sich im Reigen und tanzt um sein Leben:
Die Blüten, die Dolden, die Hummeln, die Herzen.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
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Geändert von Walther (09.06.2016 um 13:57 Uhr)
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