Hallo sy,
Ja, in der Tat tue ich mich gerne schwer mit dem Ändern meiner Gedichte, habe es allerdings dennoch schon oft getan

Ich muss allerdings ganz ehrlich sagen, dass ich eine Sache gar nicht nachvollziehen kann, nämlich, dass Wortwiederholungen so oft zur Änderung vorgeschlagen werden, wo doch die Repetitio ein anerkanntes sprachliches Mittel ist
Wenn mir etwas zur Änderung vorgeschlagen wird, bei dem ich mir Gedanken drüber gemacht habe, warum ich dieses Wort genau an dieser Stelle platziere, dann ist eine Änderung dieses Wortes für mich ein Eingriff in meinen Stil und nicht nur die Korrektur eines Fehlers
Daher gibt es Dinge, bei denen ich mich gegen eine Änderung sträube und mir vielleicht lieber merke, dass sie nicht so gut aufgenommen werden, sodass ich entweder beim nächsten Text damit rechnen kann oder darauf verzichte.
Und dann gibt es noch die Fälle, wie dein Vorschlag "Gesicht", die ja durchaus sinnvoll sind. Nur habe ich, bevor ich mich für den unreinen Reim entschied, eben sehr lange darüber nachgedacht und verschiedenste Worte durchprobiert, wobei keines die Gesamtheit dessen ausdrücken könnte. "Gesicht" würde passen, und es würde wohl niemanden stören, außer mich selbst, da es für mich einfach zu oberflächlich ist und nicht abdeckt, wie tieferend solche Gedanken sind.

Das heißt also, wenn jemand mir an dieser Stelle einen Reim vorschlägt, und ich bezweifle gar nicht, dass es einen solchen gibt, der das ausdrücken kann, was ich ausdrücken will, bin ich einer Änderung gegenüber nicht abgeneigt
Du hast ja angedeutet, dass es dir da ähnlich geht/ging, daher verstehst du es vielleicht.
Worte sind für mich eine der größten und wichtigsten Dinge in meinem Leben und ich tue mich schwer, ein Wort gegen ein anderes zu tauschen, wenn es doch etwas anderes zu sagen hat
Und natürlich trotzdem abschließend meinen Dank!
Liebe Grüße,
Marcel