Thema: An den Sand
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Alt 05.07.2016, 18:01   #6
ginTon
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Hi Syranie,

das Gedicht finde ich sehr schön und gut geschrieben, Steine mit Reisenden
zu verknüpfen oder zu vergleichen, das passt...

ein kleines Körnchen war für mich die Strophe eins, rein inhaltlich betrachtet:

Zitat:
Wie die kleinen Steine fliegen,
aufgehoben von den Winden,
Reisende, die niemals liegen,
unabhängig und nie schwinden,
also so wie ich es lese, fliegen Reisende wie Steinchen und sind ständig in
Bewegung, ok, aber warum "schwinden" diese nicht? meinst du es so, dass
sie etwas zurücklassen, sprich jemanden kurz berühren o.ä?

Zitat:
im Vergänglichen des Lebens
schweifen sie stets ohne Halten,
einen Sinn sucht man vergebens,
fließend formen sie Gestalten.
eigentlich hier eine gute Frage oder besser, die Behauptung, dass ihre Bewegung keinen Sinn ergibt, fällt eigentlich auf den Betrachter zurück,
der nicht imstande ist einen Sinn dahinter zu entdecken, bin mir aber
nicht sicher, ob es so rausgelesen werden soll...

Zitat:
Leicht versinken sie in Meeren
und sind nicht mehr aufzuheben.
Zart berühren sie die Sphären
und die Erde läßt sie beben.
schon komisch, dass ein so kleines Ding im Wasser einfach untergeht
und etwas viel größeres darauf schwimmt. die Dichte eines Körpers ist
schon irgendwie sehr faszinierend, deswegen gut geschrieben...

Zitat:
Manchmal sind sie im Getriebe
unsrer Herzen Gleichgewichte
zwischen Bosheit oder Liebe -
und das Leben schreibt Geschichte.
ja, im Getriebe wird das Staubkorn zur Macht, aber im Herzgetriebe? die
letzte Strophe könnte man mitunter als Schlussstrophe betrachten, die
mittleren scheinen realer zu sein, wohingegen die letzte eher metaphorisch
daherkommt und die erste als ein Vergleich... vllt hätte man die erste Strophe
fortsetzen können oder dort anknüpfen, wer weiß...

insgesamt gefällt es mir .. LG gin
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