Hi Wozi!
Das mit den Schubladen ... Evolutionsgeschichtlich betrachtet eine Notwendigkeit - hätten wir das nicht, wir wären praktisch handlungsunfähig, verlören uns in Details und ständiger Hinterfragung.
Andererseits scheint es keinen Langzeitfilter zu geben, der einmal getroffene Einordnungen ab und zu auf Objektivität oder Verifizierbarkeit im Vergleich zu äußeren Veränderungen überprüft: Einmal verfestigter "Schubladeninhalt" bleibt so oft jahrzehntelang unberührt und vergiftet womöglich schleichend die Persönlichkeit.
Auch mit der moralischen Wechselwirkung zwischen Vorurteil und Bewusstsein scheint es zu hapern: Was einmal für gut oder schlecht befunden wurde, ändert kaum mehr die Rubrik.
Bedauerlich, aber für das Überleben in der Steinzeit waren Gerechtigkeit und objektive Urteilsfindung keine relevanten Parameter!
Wer schneller und kräftiger zuhauen konnte, lebte länger und hatte mehr prügelnde Nachkommen!
Okay, überspitzt formuliert - ohne den sozialen Zusammenhalt der Gemeinschaft hätte niemand überlebt - aber diese Gemeinschaft war leider eng begrenzt, und alles außerhalb zählte nicht mehr zur "Menschheit", selbst wenn es der Nachbarclan war, denn Mensch war man damals nicht nach dem Aussehen, sondern vielmehr nach dem richtigen Totem oder Gott!
Dieses Denken im kleinen Kreis führt bis heute zu sinnlosen Konflikten unter weniger denkmächtigen Erdenbürgern ...
Vielen Dank für deine Gedanken!
LG, eKy