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Alt 15.08.2016, 21:44   #4
Dana
Slawische Seele
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Lieber eKy,

hier ist alles einmalig gut.
Ein weises und gutes Sonett und eine Besprechung, wie sie "im Buche" steht.
Ich lasse für meine Sicht alles stehen und kann nur zustimmen.

Wozi unterschrieb schon mit Grüßen, die Nachdenken abverlangen.
Diesem Nachdenken füge ich meine Gedanken hinzu:

Es ist unendlich traurig, dass wir ein Leben lang die Chance haben, uns "zeitig" zu erklären und gerade davor flüchten. Das ist in uns so tief "eingefressen", dass man es fast auf die "letzte Strecke" hinausschiebt, um sich selbst vor dem "Unverständnis" zu schützen.
Wir lernen von Anbeginn gefallen zu müssen, wir lernen, was gut und böse ist, was sich gehört und nicht gehört. Viel später rebellieren wir (u.a. Pubertät) und uns wird verziehen - eine Phase eben. Diese bestätigt sich durch Erfahrung mit eigenen Kindern. Gut, freundlich, tüchtig und sich selbst fremd zu bleiben wird zum Muss. Ein undurchbrochener Kreislauf.
Erst, wenn die Lebensuhr die letzten Stunden anzeigt, reflektieren wir - mehr oder weniger gerecht sich selbst und den anderen gegenüber. Bemüht, sich einen "guten Abgang" zu verschaffen, erklären wir immer noch ein Sicherkennen im unausweichlichen Umnachten: "Ich war so, weil ..."

"Die letzte Einsicht" steht in der finsteren Rubrik und ist philosophisch unendlich diskutabel.
Ich meine dafür wäre eine Außenansicht als gegeben zumindest denkbar nötig, wenn man sich von Puppenschnüren mitten im Leben befreien möchte.
Das Risiko vor Strafe, Verachtung und Schuldzuweisung sind aber so stark, dass die Einsicht erst den vorgegeben Sichten folgt.

Sehr gern gelesen und besenft,
liebe Grüße
Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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