Thema: Sonett
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Alt 20.08.2016, 15:10   #1
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 469
Standard Sonett

Die eigne Stimme ist das innre Schweigen,
das jeglichen Gesprächen sich versagt,
ob auch ein neuer Morgen Dir noch tagt,
wenn Finsternis und Untergang sich zeigen.

Dir ist die winterkalte Stille eigen,
Du weißt, dass dir Gesellschaft nicht behagt,
das kein Gewissen, keine Reue plagt,
wenn grau und kahl die Zweige sich nun neigen.

Das ekle Wort des Fühlens und der Sinne,
die angeführt sind von Gefahr und Mut,
webt seine Silbernetze wie die Spinne.

Gib Du nur Obacht und sei auf der Hut,
dass keiner dieser Sätze je beginne,
mit denen ein Empfinden dich belud.



Fragment
Strophe 2

Nie war ein fremdes Herz Dir liebend eigen,
nie hast du dich nach einer Schuld gefragt,
nie,dass der Pfuhl der Freuden Dir behagt,
nie mag sich ein Verlangen in Dir neigen.
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.

Geändert von Terrapin (22.11.2016 um 11:12 Uhr)
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