Thema: Troja
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 27.08.2016, 22:22   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi Wozi!

"... zum Fließen," bitte groß schreiben, da es sich um ein Substantiv handelt.

Die Botschaft ist klar: Du fühlst dich als unermüdlicher Warner unverstanden und zu Unrecht verteufelt oder ignoriert, darum dieses Gleichnis des Islam mit dem Trojanischen Pferd.

Wie üblich verallgemeinerst du dadurch, machst quasi alle Einwanderer zu eroberungswilligen heimlichen Sendboten einer feindlichen Macht. Wem nützt das letztlich? Den eigenen "Extremen", die genauso pauschal und undifferenziert denken, wie dein Text (mit oder ohne deine Absicht) vermittelt.

Das mit der feindlichen Macht mag einigermaßen stimmen, aber den pauschalisierenden Vergleich von meistenteils bedürftigen Flüchtlingen mit bewaffneten Mordlüsternen in einem untergeschobenen Pferd muss ich ablehnen.

Wie schon mehrfach erklärt: Was ertappte Täter oder aggressive Missionierer angeht, bin ich ganz auf deiner Seite, aber deine allgemeinen Ängste bezüglich "feindlicher Übernahme" halte ich (noch) für übertrieben und leicht neurotisch (worauf deine etwas wehleidige "Ich hab's euch doch gesagt!"-Attitüde als unverstandenes Opfer hindeutet ...).

Das heißt nicht, dass sich das nicht ändern kann, aber ich halte die Lage insgesamt, im großen Überblick und Zusammenhang, für nicht so gefährlich, wie du es darzustellen nicht müde wirst. Nun, vielleicht führen dich andere Erlebnisse und Befürchtungen zu diesem Schluss. Was mich stört ist ja nicht deine Hellhörigkeit gegenüber nicht ausreichend diskutierten oder überhaupt wahrgenommenen Fakten, sondern dein unbarmherziger Schluss daraus, gleich GANZ mit ALLEM aufzuräumen, was auch nur annähernd verdächtig erscheint!

Ich mag Verallgemeinerung nicht - es trifft immer viele Unschuldige.

Manche mögen singende Lanzen werfen, manche sich in Holzpferden verstecken - aber die meisten wollen nur friedlich leben und in Ruhe gelassen werden!
Einer befürchteten Missionierung lässt sich im Falle des Falles jederzeit ein Riegel vorschieben - wir werden uns unsere Lebensmaximen nicht nehmen lassen von ein paar fanatischen Idioten, die glauben, sich hierzulande diesbezüglich Rechte anmaßen zu dürfen! (Nebenbei auch nicht von solchen anderer Glaubensrichtungen ...)

An deiner Stelle würde ich unserem Volk mehr Stabilität und Initiative zutrauen - und die Politiker werden zwangsläufig folgen. Aber gleich ALLE über einen Kamm zu scheren, bloß weil ein paar schwarze Schafe darunter sind, die ihr heiliges Buch wortwörtlich nehmen, oder weil manchen Alteingesessenen zwar unverstellt friedliches, aber eben anderes, ihnen fremdes Gedankengut in ihrer näheren Umgebung nicht passt - das halte ich für falsch und sogar gefährlich. So würden sich Nazis verhalten.

Du argumentierst gern, dass die wüsten Horden des Islam ja auch keine Rücksicht nähmen - das stimmt sicherlich, keine Frage, aber das gilt eben NUR für besagte wüste Horden, und nicht für alle, die hierherkamen, um Sicherheit und ein menschenwürdiges Dasein zu suchen.

Ich halte den Islam (und alle anderen Religionen, aber den Islam ganz besonders) auch für ein überkommenes, menschenverachtendes und -unterwerfendes System eines altertümlichen machtgeilen Irren, der es geschafft hat, alle glauben zu machen, er würde den Willen des einzig wahren Gottes verkünden - aber ich würde mich nie dazu versteigen, hierin alle Muslime zu vereinheitlichen und pauschal zu verdächtigen, heimlich hinter der Weltherrschaft her zu sein - ganz egal, was ihr heiliges Blabla ihnen offiziell vorschreibt!
Ginge man danach, wären auch alle Christen wahre Monster, weil doch ALLE sich an die Vorgaben ihres zornigen Gottes im alten Testament halten - oder etwa nicht!?

Diese Gedanken wollte ich dir nochmals nahe bringen. Wir sind nicht Troja. Wir werden nicht belagert. Wir kennen den wahren Feind.

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten