Lieber eKy,
ein wunderbares Sonett in entsprechender Rubrik.


Als ich es mehrmals las, "holperte" ich über den "falschen Traum". (nicht metrisch, ausschließlich in der Aussage)
Dann aber, Strophe um Strophe, erkannte ich den "verdeckten" falschen Traum, der sich wie ein roter Faden durch alle Strophen "häkelt".
Zitat:
Zitat von Erich Kykal
Vermag denn einer wohl im Buch des Lebens
der Zeilen Zwischenräume auch zu lesen,
was einmal sein wird und was einst gewesen
vereint im Anspruch eines steten Strebens?
Bestimmt ein Wollen unser aller Werden
weit über unser Wissendes hinaus?
Ergibt dereinst ein Bildnis sich daraus,
womit wir Zeichen malen hier auf Erden?
Wie dem auch sei, wir werden weiter bauen
an unsern Wünschen, die im Sein vergehen
wie kurze Lichter, die den dunklen Raum
uns nie genug erhellen, um zu schauen,
ob hinter jener Leere, die wir sehen,
uns mehr erwartet als ein falscher Traum.
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Zu Str. 1
Das Streben bleibt, der Traum bleibt unerfüllt, weil wir nie erfahren werden, was einmal sein wird.
Zu Str. 2
Auch dieser Traum geht leer aus, weil wir nie erfahren werden, ob wir Zeichen gesetzt haben. Selbst wenn, wir wissen nie, wie man auf Dauer (also nach uns) damit umgehen wird, ob man unserem Traum entspricht.
Zu Str. 3
Wir bauen weiter und "träumen" in einen dunklen Raum.
Zu Str. 4
Die Lichter bleiben kurz, wir werden niemals mehr schauen, als evtl. da ist.
Aber, lieber eKy, für eine solche Lyrik lohnt es sich immer dem "falschen Traum" zu folgen.


Bin sehr angetan.
Liebe Grüße
Dana