Thema: Resümee
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Alt 28.09.2016, 19:33   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi Faldi!

Vielen Dank für deine Worte. Du siehst ein Bild, in dem es noch Menschen gibt, vielleicht auf höherer Stufe, wenn es uns gelingt, die Erde zu verlassen (aber auch dann wird es uns nicht ewig geben). Ich hatte das finale Ende der Menschheit vor Augen - nichts Besonderes aus der Sicht des Universums. Wenn wir verschwinden, hat es nichts falsch gemacht. Es ist eben einfach passiert, und die Ursachen und Gründe dafür sind ihm so uninteressant wie unsere Existenz davor.

Es ist der grundlegende Denkfehler der Menschen zu vermuten, es MÜSSE doch einen Sinn für all das geben, der über uns selbst, über unsere Leben und Horizonte hinausreicht - eine Art großen Plan, dessen Teil wir sind, als würde einzig dies unserer Existenz philosophische Bedeutung und Gewicht verleihen. Mitnichten - unser Leben ist alles, was wir sind und haben. Und es ist/war gut so. Es spielt keine Rolle, ob etwas von uns bleibt, ob wir zu etwas führen - wir haben gelebt und sind vergangen, und danach spielt nichts mehr eine Rolle für uns.

Nur zu Lebzeiten vergiften wir die mögliche Harmonie jedes Augenblicks mit unseren Vorstellungen von größerer Wahrheit und Bestimmung - nur weil wir mit dem Gedanken an die eigene Endlichkeit und Bedeutungslosigkeit nicht zurande kommen! Aber wie wir uns auch gebärden, um diese einfache Realität Lügen zu strafen - es wird letztendlich keine Rolle spielen: Der Spielplatz ist nur von Bedeutung, solang es Spieler gibt, die darauf spielen.

Egal, ob wir uns jetzt der Erkenntnis stellen oder nicht, ob wir uns der behaupteten Intelligenz endlich würdig erweisen oder nicht - es bleibt, wie gesagt, letztlich einerlei. Was irgendjemand wichtig nimmt, stirbt mit ihm, zumindest FÜR ihn, denn danach gibt es ihn schlicht nicht mehr. Und egal wie lang und ausdauernd wir "eine Fackel weitertragen" - irgendwann wird ALLES vergessen sein. Wichtig ist nur - JETZT! Keine Idee, daran die Welt genesen soll, kein Gott, keine "ewige" Wahrheit, keine kluge Weisheit, kein heiliges Buch - und kein profanes.

"Was man erwirbt, ist eine schwere Last! Nur was der Augenblick erschafft, das kann er nützen!" (Goethe, Faust I)

Vielen Dank für's Vorbeischauen!

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
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Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (04.03.2017 um 22:18 Uhr)
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