Hi Sy, Wozi!
Auch ich schätze gewisse abstrakte Künstler, zB Hundertwasser, sehr.
Was ich nicht verknusen kann, ist die sog. Konzeptkunst, wo einer zB einen ranzigen Klumpen Fett auf einen alten Stuhl klatscht und das dann als "Skulptur" hinstellt! Das ist mir einfach irgendwie zu billig!
Kunst kommt für mich immer noch von Können, aber auch der Aufwand ist für mich entscheidend für die Wertigkeit - man muss dem Werk ansehen, dass der Künstler sich nicht nur Gedanken gemacht, sondern sich auch entsprechend Mühe gegeben und Aufwand betrieben hat.
Bei Michelangelo's Pietá ist das natürlich offenkundig, aber je moderner es wird, desto weniger Mühe scheint man sich zu machen. Zuletzt sieht man nur noch "bedeutungsschwere" weiße Leinwände oder Farbschüttungen mit Tierblut (Orgien? Wuärcks!). Es gerät alles zu bloßer Hirnwixerei - und das stört mich.
Damit kann ich zwar intellektuell was anfangen - aber Kunst ist es für mich nicht mehr, eher Anregung zum Nachdenken. Aber das kann die Rätselseite in einer Zeitschrift auch.
Wenn jede beliebige Anordnung von Müll in einem Container schon Kunst sein kann und soll, dann hört es für mich auf - da sabotiert sich der Begriff nur noch selbst und führt sich ad absurdum. Philosophisch interessant, aber eben nichts Werktaugliches mehr. Schade.
Soviel zu meinem Kunstbegriff, um das mal klarzulegen.

Vielleicht auch einseitig, um beim Thema zu bleiben, aber so ticke ich nun mal.
Interessantes Detail am Rande: Bei meinen Bildersonetten habe ich durchaus mehrmals versucht, auch abstrakte Werke zu bedichten - es ging nicht! Sie berührten vielleicht mein Hirn, nicht aber mein Herz, und ohne emotionale Bindung oder Auseinandersetzung kam eben keine einzige lyrische Zeile dazu zustande!
Vielen Dank für eure Gedanken!
LG, eKy