Ein Gott, so scheints, ist mir gewogen
			 
			 
			
		
		
		
			
			Mit feinem Pinsel malte mir Apoll 
ein rotes Lippenpaar ins Lilienweiß 
des Angesichts und stupste - oh Pardon! - 
das Näschen himmelwärts. Für einen Gott 
recht ungeschickt! Jedoch, bei Licht besehen, 
war dieser Schubser schlichtweg genial! 
 
Die Nase, nicht vollendet griechisch-schön, 
verleiht verschmitzt-verwegnen Mädchencharme,  
und mühelos vermag dein Augenpaar, 
Smaragden gleich, den Blick auf sich zu ziehen. 
Wär nicht der Brauen Wölbung Schattenwurf: 
Im grünen Feuer müsst ich gleich verglühen. 
 
Gegossnes Gold ist deiner Haare Pracht, 
Selene wirkte Silberfadenglanz 
hinein. - Beim Zeus! - Du Weib, wie schön bist du! 
 
Verschweigen will ich, was Apollons Künste 
zu meiner Freude außerdem vollbrachten. 
Wen geht es an, wie hübsch das Zwillingspärchen 
der Brüste bebt, wenn meiner Hände Streicheln 
um zarte Knospen schmeichelnd Lüste weckt? 
 
Aus deiner Nabelmulde will nur ich 
Ambrosia naschen, mich am Nardenduft 
berauschen, der die Sinne mir verwirrt. 
 
Bezirzen will ich deine Perlmuttwache, 
zerteilen jetzt das goldbeglänzte Vlies, 
das schamhaft tiefen Muschelgrund bedeckt, 
in dem ich, ach, so gern versinken möchte.
		 
		
		
		
		
		
		
		
		
			
				  
				
					
						Geändert von Felix (08.11.2017 um 22:31 Uhr)
					
					
				
			
		
		
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