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Alt 29.11.2016, 04:36   #1
Angelika
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 07.11.2016
Ort: Berlin-Lichtenberg
Beiträge: 180
Standard Die Stadt erwacht

Die Nacht verging, ist nun vakant,
verließ ihr dunkles Reich.
Gelassen steigt der Tag ins Land,
der Himmel leuchtet bleich.

Ein Mann erhebt sich schlafensschwer,
er schlurft ins Bad, er schweigt.
Doch in der Straße tobt Verkehr,
der Lärm der Autos steigt.

Jetzt wechseln sich die Laster ab,
die Laster ohne Zahl.
Das bringt das Herz so recht auf Trab,
mit Muße war's einmal.

Bei Nachbarns jault ein armer Hund.
Ist wieder mal allein.
Das hat zwar alles seinen Grund,
doch sieht er das nie ein.

O nein! Am Himmel wird’s nun laut!
Ein Helikopter dröhnt,
der letzte Seelenruh verbaut
und nun das Chaos krönt.

Genug, genug! denkt unser Mann,
das hält ja keiner aus!
Wer diesen Lärm ertragen kann!
O Gott, mein Gott, o Graus!

Nun wünscht der Mann sich fern von hier
an einen stillen Ort.
Denn schließlich ist er kein Fakir,
kein Freund von Meuchelmord.
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