Hi Angelika!
Nach meinem Kunstbegriff muss die Kunst an sich keine politische oder soziale Aussage haben - sie kann (und soll) auch einzig durch ihre Kunstfertigkeit wirken.
Wen kümmert heute noch, was sich Michelangelo beim Ausmalen der Sixtina dachte, oder als der die Pietá meißelte!? Die Werke selbst haben durch ihre geniale Ausführung Anspruch auf Achtung erworben, die - damals vielleicht radikalen - Ideen dahinter sind sekundär bis obsolet geworden.
Das geht mir bei der Gegenwartskunst bisweilen doch sehr ab: Dieses Gefühl, dass hier jemand wirklich sein Bestes gegeben hat, dass da wirklich Mühen drinstecken! Konzeptkunst, Happenings usw. schön und gut, aber was bleibt davon in 500 Jahren? Werden die Menschen dann einen Haufen Müll auch noch als wertig erachten, bloß weil ihn ein damals namentlich bekannter Mann so arrangiert und hindrapiert hat, dass er gerade noch ohne rot zu werden behaupten konnte, es handle sich um "Kunst"???
Und meistens sparen sich die Herren und Damen Künstler von heute sogar noch das Hindrapieren! - Mittlerweile wird einfach ein voller Müllbeutel in den Raum gestellt und den Gedankengängen der Besucher überlassen! Und die sind auch noch so blöd und exaltiert und machen ehrfürchtig "Ahh" und "Ohh" dazu und diskutieren ernsthaft stundenlang über den dahinter vermuteten geistigen Orgasmus!!!


Nein, da hört's für mich einfach auf! Sorry, nicht mehr meine Baustelle. (Aus demselben Grund mag ich ja auch keine wie beliebig aus dem geistigen Pansen abgetropft wirkende "moderne" Lyrik!)
LG, eKy