Hi Angelika!
Du zeichnest hier das Bild einer Frau, die noch in den 50er Jahren verwurzelt scheint, als man es noch bedauern musste oder sollte, als Frau geboren zu sein.
Wiewohl das Lamento darüber in den ersten Strophen satirisch-zynische Züge trägt, verrät es psychologisch doch die grundsätzliche Einstellung.
Eine zeitnah erzogene Frau käme viel wahrscheinlicher gar nicht auf die Idee, ihr Frausein zu bedauern (es sei denn, sie wäre lesbisch ...


).
Ambivalent geht es weiter, wenn die Frau dann beschreibt, dass sie nie Widerworte gibt und lieber heimlich und privat durch Manipulation oder emotionale Erpressung zu wirken gedenkt.
Zuletzt wird das Bild einer nach wie vor arrogant überlegen agierenden Männerwelt gezeichnet, die es nicht anders verdient habe, als hintergangen und verführt zu werden.
Wiewohl es stellenweise durchaus noch so zugehen mag, möchte ich doch behaupten, dass sich da mittlerweile einiges geändert hat, wenn man das große Ganze betrachtet. Klar, wir sind immer noch unterwegs zu wahrer Gleichstellung, aber wenn ich die Zustände von vor hundert Jahren und heute so vergleiche, so haben wir - so mein Empfinden - mehr als die Hälfte des Weges schon geschafft!
Gern gelesen.
LG, eKy