Thema: Schandfleck
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Alt 10.01.2017, 19:42   #4
Dana
Slawische Seele
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Lieber eKy,
Dein Sonett gibt alle Gefühle, die uns Eilende überkommen, sehr treffend wieder.
Peinlich berührt sein ist der Punkt, der stumme Punkt. Ich fühle mich nicht gut, wenn ich nichts gebe und auch nicht gut, wenn ich gebe. Beim Geben bin ich frei von Gedanken, ob da jemand wirklich in Not ist. Es ist eine ganz sonderbare Peinlichkeit eines gnädigen Wohlwollens dabei. Das, was ich gebe, erscheint mir zu wenig, ein Schein zu protzig. Es geschieht meist sehr eilig und verlegen. Ich habe noch nie gesehen, dass jemand diese Menschen anspricht und habe es selbst auch nie gemacht.
In nächster Nähe sieht man bei uns fast keine Bettler. Es fängt erst in Lübeck an. In Großstädten oder in anderen Ländern sind es beinahe "Massen". Als Tourist wirst du gemahnt, dich nicht darum zu kümmern.

Dein Gedicht kommt deshalb sehr gut an, weil es nicht wertet. Es gibt die Tatsache wieder und stimmt nachdenklich.

(Die teuren Schuhe würde ich nicht überbewerten. Die wurden ihm vielleicht von einem Wohlhabenden vermacht oder er hat sie im Container gefunden, ohne den Wert zu ermessen.)

Liebe Grüße
Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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