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Alt 10.09.2011, 10:00   #16
Stimme der Zeit
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Hi, Faldi,

ich spekuliere hier mal, dass du, rein spekulativ natürlich, auf eine spekulative Antwort von mir spekulierst. Na dann.
Zitat:
Das schrieb ich auch gar nicht, sondern: "Das ist auch so, weil nur der Mensch dem allen eine Bedeutung zumisst."
Du gehst hier aber nach dem "Ausschluss-Prinzip" vor. Nehmen wir als Beispiel einen blind geborenen Menschen, der also niemals Farben sah. Er muss sich also auf die Aussage der Sehenden verlassen, die ihm sagen, dass es Farben gibt, auch wenn er sie nie wahrnehmen kann. Er könnte jetzt behaupten, dass es eben keine Farben gibt, womit er, auf sich selbst bezogen recht hätte. Mich überzeugt dieses Prinzip deshalb nicht ganz, da wir eben die Möglichkeit nicht ausschließen können, selbst die "Blinden" zu sein. Kannst du mir wirklich beweisen, nicht nur mit Logik und Schlussfolgerungen, sondern mit empirischen Fakten, dass eine/die andere Möglichkeit nicht existiert? Ja, ich bemühe mich, in Wahrscheinlichkeiten zu denken. Warum? Weil das viel mehr und neue Möglichkeiten eröffnet, und es ausgesprochen langweilig ist, mich immer nur mit dem zu beschäftigen, was ich "anfassen" kann. Für mich ist es nicht ausgeschlossen, nur die Wahrscheinlichkeit geringer. "Das ist wahrscheinlich so, weil wahrscheinlich nur der Mensch Allem eine Bedeutung (Wahrscheinlichkeit) zumisst." - meine ich dazu.


Zitat:
Schon klar, wir sind ein Teil der Welt. Die Welt existiert außerhalb von uns, also befinden wir uns darin.
Die Abhängigkeiten sind auch klar. Wir brauchen diese Welt, umgekehrt nicht.
100 % Zustimmung.


Zitat:
Nein, war ich nicht. Aber die Frage stellt sich auch nicht, denn was außerhalb meiner "Existenzebene" geschieht, existiert für mich definitiv in dieser Welt nicht. Warum? Weil es nicht da ist.
Irgendwann unterhalten wir uns einmal über unsere jeweilige Definition des Wortes "da". Wenn z. B. jemand bei dir zu Besuch ist, und das Haus wieder verlässt, dann ist er "nicht da". Existiert er also definitiv nur, wenn er bei dir ist, wo du ihn "direkt" wahrnehmen kannst? Ist meine Tochter, wenn sie nicht "direkt" bei mir ist, nicht existent? Ich könnte sagen, dass andere Menschen sie wahrnehmen, oder eine Taube, die sie sieht oder eine kleine Spinne, die hinten auf ihrer Jacke krabbelt, oder sie sich selbst, oder ... Tja, das ist wohl eine grundsätzliche Existenzfrage, denn dann schreibe ich gerade nichtexistent, und existiere erst, wenn du mein Geschriebenes siehst. Zumindest für dich, aber ich versichere dir: Auch wenn du mich überhaupt nicht wahrnimmst, - ich bin mir zwar überhaupt nicht sicher, ob meine Definition meiner eigenen Existenz zutreffend ist (da subjektiv) - bin ich mir sicher, dass es mich "gibt". Und ich schreibe gerade jetzt "außerhalb deiner Existenzebene", da der Vorgang für dich aktuell "nicht feststellbar stattfindet", er wird für dich erst "real", wenn du es "rückblickend" betrachtest und geistig "nachvollziehst". Für mich, auf meiner "Existenzebene", findet der Schreibvorgang gegenwärtig statt. Demnach existieren bereits wir beide auf zwei verschiedenen Ebenen der Existenz.

Und der Rest der Menschheit, hm? Wie viele Existenzebenen gibt es, wenn man auch noch jede andere Lebensform auf unserem Planeten in diese Überlegung mit einbezieht? Und das wäre nur "hier" ...


Zitat:
Nein, das wäre es nicht. Wenn es an einer Kontaktaufnahme interessiert wäre und es die Möglichkeit dazu hätte, dann wäre diese längst erfolgt.
Das ist aber bisher nicht geschehen, zumindest nicht empirisch nachweisbar.
Solange dieser Beweis fehlt, bleibt es bei einer unbewiesenen Möglichkeit, denn wir haben keine Möglichkeit mit dieser "Existenzebene" sinnlichen Kontakt aufzunehmen.
Ich gebe zu bedenken, daß es uns als dreidimensionale Lebewesen schwer möglich wäre, eine zweidimensionale Existenz (z.B. Schatten) als Leben überhaupt zu erkennen.
Für deine Existenz habe ich nur sehr wenig empirische Beweise, die gar nicht wirklich unwiderlegbar sind. Woher weiß ich ganz sicher, dass du existierst, bzw. du, dass ich existiere? Vielleicht schreibt jemand "anderes"? Dass Falderwald Falderwald ist und Stimme der Zeit Stimme der Zeit, ist nicht empirisch zu beweisen. Also führen gerade zwei nicht nachweisbare Möglichkeiten eine schriftliche Diskussion miteinander, denn "sinnlichen" Kontakt hatten wir nur auf "indirekte" Weise, und, wie oben aufgeführt, auf zwei verschiedenen "Existenzebenen". Was sind wir füreinander, so lange wir uns nicht "anfassen" können? Zwei mögliche Existenzen ... Aber du gehst davon aus, dass ich "lebe" und ich davon, dass du es auch tust. Aber selbst wenn wir uns direkt gegenüber stehen und uns die Hand schütteln sollten, beweist das im Grunde genommen noch gar nichts, es könnte auch nur ein Traum oder eine illusionäre Vorstellung sein ...

Zitat:
Nein, solange es keinen empirischen Beweis dafür gibt, bleibt es bei einer rein spekulativen Idee. Mehr nicht.
Nichts ist "beweisbar", alles wird "bestimmt" durch das unterschiedliche Gradmaß von Wahrscheinlichkeiten. Aber deshalb ist es nicht spekulativ. Und nein, ich widerspreche meiner vorherigen Aussage nicht, darauf zielte ich hin - ein Widerspruch, der keiner ist.

Zitat:
Spekulieren können wir immer, aber es bringt nichts, darüber zu diskutieren.
Es ist eine Möglichkeit, lediglich eine Idee.
Aber ich fürchte, wir kommen hier nicht weiter. Eine multidimensionale Existenz ist sicherlich vorstellbar, aber dann würde es nach oben keine Begrenzung geben und wir kämen wieder an kein Ende.
Und wir wissen ja nicht einmal etwas Genaues über die vierte Dimension.
Also wo sollten wir anfangen?
Wir müssen aus unserer Welt heraus etwas beweisen, etwas, das dort hinführt. Solange der Weg nicht gefunden ist, bleibt es eine andere "Existenzebene" und existiert somit für uns nicht.
Über Extraterrestrier hingegen kann man diskutieren, weil für diese zumindest die theoretischen Möglichkeiten in unserer Welt gegeben sind.
Ich finde, es bringt eine Menge, über Wahrscheinlichkeiten und Möglichkeiten zu diskutieren, denn etwas anderes haben wir Menschen gar nicht, wenn wir "den Dingen wirklich auf den Grund gehen". Einen echten, unwiderlegbaren Beweis gibt es für gar nichts, da wir uns auch "Beweise" nur vorstellen können, oder? Wenn das, was du als empirischen Beweis betrachtest, doch nur deine Vorstellung davon ist, was einen empirischen Beweis und dessen Bedeutung definiert. Selbst wenn alle momentan lebenden Menschen deine persönliche Vorstellung (aus einem unerfindlichen Grund heraus) teilen würden, wäre das trotzdem nur die Vorstellung einer einzigen Spezies ...

Weshalb sind die theoretischen Möglichkeiten für "dreidimensionale Extraterrestrier" gegeben und für "multidimensionale Lebensformen" nicht? Aufgrund unserer Wahrnehmung oder nur aufgrund unserer Vorstellung, was Wahrnehmung ist und was deren "Stellenwert"? Diese ist, (so objektiv wie als Subjekt möglich) objektiv betrachtet, sehr eng begrenzt und nicht besonders gut ausgeprägt. Viele andere Lebensformen auf der Erde besitzen bessere Sinne als wir. Für mich ist jedenfalls, da ich, auch empirisch betrachtet, nichts ausschließen kann (ich könnte das ohnehin nur subjektiv, nicht objektiv, da ich als Subjekt nicht objektiv sein kann - ich müsste dafür ein "Objekt" sein) theoretisch eben "alles" möglich.


Zitat:
Aber wenn ich eine Theorie aufstelle, dann muss ich auch zumindest eine Ahnung haben, wie ich zu ihr hinkomme.
Ich glaube nicht, daß Physiker ohne eine "Beobachtung" einfach irgendetwas aus der Luft greifen.
Sie haben einen Grund für ihre Vermutungen, weil sie Fachleute sind und um die Verhältnismäßigkeiten wissen.
Jede Veränderung daran weckt zunächst einmal die Neugier und wenn es logisch erscheint, entwickelt sich eine Ide, vielleicht eine Theorie und in wenigen Fällen werden solche bestätigt.
Sie forschen eben, was nichts anderes heißt, sie tappen im Dunkeln und versuchen Licht hienein zu bringen.
Der Widerspruch hier ist lustig, denn du kannst keine Ahnung haben, wie du irgendwohin kommst, so lange du im Dunkeln tappst, oder? Denn damit du eine Ahnung haben kannst, wie du irgendwo hinkommst (selbst zu einer Theorie), musst du doch erst mal ein Ziel haben. Manchmal aber ist eben der Weg ausschlaggebend, unterwegs kann man dann entscheiden, wo das Ziel liegen soll (bzw. es "finden"), oder es auch wechseln, falls erforderlich. Wenn ich ein gedankliches Ziel schon vorher kenne (d. h. auch den "Zielort"), weshalb denke ich dann überhaupt noch nach? Glaub mir, Logik ist eine sehr nützliche Sache, derer ich mich selbst gerne bediene, aber sie ist - nun ja - eben nicht alles. Warum soll ich geistig auf dem Feldweg bleiben, wenn ich auf einer achtspurigen Autobahn unterwegs sein kann?

Zitat:
Ich habe recht, das weiß ich.
Es spricht nichts gegen das Spekulieren, dann aber muss man dies auch eindeutig kenntlich machen und zum Kernthema erheben.
Die Zahl der vorstellbaren Möglichkeiten ist unbegrenzt.
Im Allgemeinen nennt man das aber auch eine rege Phantasie.
Von einem Phantasieprodukt auf die reale Welt zu schließen, wäre der falsche Weg. Wenn, dann müssen wir den Weg dorthin finden (s.o.).
*Lach*, der Satz ist echt lustig, wirklich. Ich weiß nämlich nicht, dass du recht hast, weißt du?

Ich schließe nicht von der realen Welt auf Fantasieprodukte. Ich schließe auch nicht von Fantasieprodukten auf die reale Welt, sondern "arbeite" genussvoll mit beiden. Wenn es mir Spaß macht, auch gleichzeitig. Der Weg ist da, Faldi, er muss nicht gefunden werden. Warum, aus welchem Grund, sollten Fantasie und Wirklichkeit nicht "zusammenarbeiten" können? Die Ergebnisse könnten sehr interessant sein. Was war nicht früher einmal alles "Fantasterei", das heute nichts als banale "Normalität" ist?

Zitat:
Dann werden wir nach meinen obenstehenden Ausführungen auf keinen gemeinsamen Nenner kommen.
Solange wir keinen Weg dorthin finden, existiert dies nur in unseren Hirnen.
Also ganz persönlich schätze ich die Existenz deines "Hirns" sehr. Und, kämen wir auf einen gemeinsamen Nenner, wären unsere sehr unterhaltsamen und sehr interessanten Diskussionen zwangläufig beendet. Einigkeit bedarf keiner Diskussion, und das wäre wirklich sehr, sehr bedauerlich!!!


Zitat:
Ich denke nicht, daß ich dich missverstehe. Deine spekulative Vorgehensweise war mir schon klar, das versuche ich ja auch die ganze Zeit zu beweisen.
Aber was sollen diese Spekulationen denn letztendlich für ein Ergebnis bringen?
Wir können nicht über eine multidimensionale Lebensform außerhalb unserer Existenzebene diskutieren (das führt nirgendwo anders hin als zu Gott und Himmel).
Was wollen wir darüber aussagen? Was wären das für Wesen, wie müssten wir diese moralisch (für uns) einordnen?
Wir verstehen ja noch nicht einmal unsere Welt.
Jetzt "habe" ich dich aber. Du versuchst mir gerade "die Spekulation" zu beweisen. Nein, Faldi, über "Wirklichkeit und Illusion" hinaus geistig in "andere Sphären" vorzudringen (Blaue Blumen), kann ein Weg sein, uns ein wenig "voranzubringen". Das führt nicht zu Gott und Himmel, sondern weit darüber hinaus, links und rechts daneben und "sonstwohin". Gott und Himmel, das sind Märchen, von Kleinkindern für Kleinkinder. Theoretisieren, spekulieren, annehmen, um-die-Ecke-denken, das ist eher etwas für "Erwachsene", findest du nicht auch?
Und weshalb müssen wir diese Wesen denn "einordnen"? Vielleicht hilft uns diese "gedankliche Spielerei" irgendwann dabei, unsere eigene Welt ebenfalls besser zu verstehen, denn dann sehen wir sie uns vielleicht mit "anderen Augen" an ...

Zitat:
Klar war sie in seinem Kopf, wo sonst?
Aber das war eben ein intellektuell hochstehnder Kopf und zudem wissenschaftlich ausgebildet.
Und zudem waren da die wichtigen Vorarbeiten von Hendrik Antoon Lorentz und Henri Poincaré, auf die Einstein zurückgreifen konnte.
Diese Idee in seinem Kopf hatte Hand und Fuß und war nicht rein spekulativ, ganz bestimmt nicht.
Und nein: Vorher existierte sie nicht.
Faldi, die Naturgesetze müssen bereits existieren, bevor wir entdecken, wie sie funktionieren. Sonst würde nicht nur das Universum nicht existieren, sondern überhaupt nichts. Wir "entdecken", wir "erfinden", aber wir "bedingen" nichts. Die Möglichkeit, dass ein Universum entsteht, in dem ein Planet in einem Sonnensystem eine Lebensform namens Mensch hervorbringt, dessen eines Exemplar Physiker wird, Einstein heißt und ein Funktionsprinzip entdeckt, das spezielle Relativitätstheorie genannt wird, muss "schon immer" "da"gewesen sein. Warum? Weil es das alles gar nicht gäbe, wenn es eine Unmöglichkeit wäre. Für jede Existenz ist die Möglichkeit erforderlich. Am Anfang war die "Idee", die sich selbst "bedingte". Dafür braucht's keinen "Gott" und keine "Zeit", nur ein "Immer". Ach ja, und natürlich die Möglichkeit.

Zitat:
Ich lehne spekulatives Denken keinesfalls ab, im Gegenteil.
Aber ich benenne es auch so.
Nur wenn ich spekuliere, dann versuche ich zumindest auch einen theoretischen Beweis dafür zu erbringen.
Wenn du mir diesen widerlegst, bleibt die Spekulation, was sie ist, nämlich eine Spekulation.
Halte ich trotzdem daran fest, wird sie im schlimmsten Fall zum Dogma.
Es bringt nichts, das an dieser Stelle weiter auszuführen, du wei´ßt, worauf das jetzt hinausläuft und ich müsste mich wiederholen.
Einen "theoretischen Beweis für eine Spekulation"? Cool! Äh, eine Theorie ist etwas "Unbewiesenes" ... (Übrigens, ich schrieb dauernd "Spekulation", d. h. ich benannte es auch so.) Ich halte auch nicht fest, ich "lasse los". Mann o Meter, so langsam wird diese Diskussion aber richtig interessant.


Zitat:
Ja, siehe oben.
Diese Annahmen beruhen aber auf einem fundierten fachlich spezialisierten Wissen.
Sprich mit einem Wissenschaftler über multidimensionale Lebensformen außerhalb unserer "Existenzebene" und er wird dir sagen, schöne Idee, klar ist nichts unmöglich, aber was soll ich dazu sagen? Und wenn er Humor hat, dann sagt er dir: Fragen Sie einen Geistlichen.
Tja, wenn man aber davon ausgeht, dass wir nichts mit absoluter Sicherheit wissen können, denn das ist eine Tatsache, dann sieht alles ganz anders aus. Und was Letzteres betrifft: Nee doch, das ist jetzt aber nicht dein Ernst, oder? Deren "Kenntnisstand" ist jenseits allen "Wissens und Glaubens", da reicht es nicht einmal bis zur Spekulation, deren "Horizont" endet ja schon beim bloßen Gedanken ans Denken!

Zitat:
Stimmt. Er starb 1860. Und?
Wissen wir heute mehr, was die Naturkräfte Magnetismus, Elektrizität, Gravitation etc. sind?
Nein, wir wissen nur besser mit ihren Verhältnismäßigkeiten umzugehen und entdecken dabei immer neue Verhältnismäßigkeiten.
Daß da noch viel, viel mehr ist, wusste der alte Schopi auch schon zu sagen.
Das ist nichts Neues.
Die Frage lautet: "Warum wissen wir nicht mehr?" Weil wir uns nicht aufmachen, Neues zu entdecken? Bleiben wir lieber auf "sicherem Terrain", dann sind wir immer noch die Klügsten ...

Zitat:
Hm. Die Logik erschließt sich mir nicht.
Natürlich gab es ultraviolettes und infrarotes Licht wahrscheinlich schon immer.
Aber für uns Menschen, für unsere Vorstellung gab es das definitiv bis zu seiner Entdeckung nicht. Wir wussten nichts davon und somit existierte es auch nicht, bis zu dem Zeitpunkt, wo wir es für unsere Sinne mit technischer Hilfe sichtbar machen konnten.
Das ist der Unterschied, nichts anderes habe ich behauptet.
Zitat:
Für unsere Vorstellung gab es das definitiv bis zu seiner Entdeckung nicht/und somit existierte es auch nicht.
Natürlich gab es ultraviolettes und infrarotes Licht wahrscheinlich schon immer.
*Räusper* Jetzt muss ich sagen, dass sich mir diese Logik nicht erschließt. Etwas kann nicht zugleich "nicht existent" gewesen und "schon immer existent" gewesen sein. (?) Außer - wir spekulieren, dass es "in Wirklichkeit" keine Paradoxien gibt ...


Zitat:
Einspruch!

War ultraviolettes Licht lediglich eine spekulative Möglichkeit?
Nein, es war vorhanden.
Nur die Möglichkeit, daß es vorhanden sei, war ursprünglich spekulativ.
Aber es war da, ganz objektiv.
Was du entdecken kannst, muss zwangsläufig vorhanden sein.

Das Wissen selbst geht um diese Dinge.
Wissen kann man nur das, was empirisch nachgewiesen wird, also den Anschein alles Spekulativen verloren hat.
Alles andere nennt man Glauben.

Lediglich bei den Erfindungen lasse ich die spekulative Möglichkeit gelten.
Da entsteht nämlich aus einer Idee aufgrund konsequenter Umsetzung empirischer Wahrheiten etwas Neues.
Und das hat vorher auch nicht existiert.
Zumindest für uns nicht.
Auch Einspruch!

Ja, wir werden wohl nie "auf einen Nenner" kommen, denn ich bin der Überzeugung, dass es keinen echten empirischen Beweis für irgendetwas geben kann, weil das ganz einfach nicht möglich ist. Warum? Weil jeder Beweis von einem Subjekt erbracht wird, aufgrund der subjektiven Wahrnehmung und des subjektiven Denkvermögens. Ein Mensch kann von seiner Natur her nicht objektiv sein, er kann lediglich versuchen, der Objektivität so nahe wie möglich zu kommen. Von daher besitzt jede Art von "Wissen" den menschlichen "Unsicherheitsfaktor", der somit einen empirischen Beweis ausschließt, der auf absoluter Objektivität beruhen müsste. Du glaubst, dass das "Prinzip Beweisbarkeit" absolut objektiv existiert - beweise es mir ohne einen subjektiven oder menschlichen Bezug. Das meine ich nicht böse, aber du widersprichst dir gelegentlich selbst, ohne es zu merken. Ein "echter empirischer Beweis" müsste "absolut" sein, und das gibt es nicht, kann es nicht geben. So lange aber etwas auch nur spekulativ oder theoretisch in Frage gestellt werden kann, ist es nicht absolut, und somit kein Beweis.

Zitat:
Andere Lebensformen sind aber für uns nur spekulativ vorstellbar, weil du schon selbst schreibst "nicht begreifbar".
Vor jenen hätte ich auch keine Angst, ich würde hoffen, von ihnen lernen zu können.
Aber sie sind nicht da (s.o.).
Für mich negiert die Tatsache des mangelnden menschlichen Begriffsvermögens keine einzige potentielle Möglichkeit, die existieren könnte. Es kann sehr anregend und interessant sein, wenn man versucht, in Wahrscheinlichkeiten und nicht in "Beweiseinheiten" zu denken. Manche fahren auf Urlaubsreisen in den südamerikanischen Dschungel, ich mache meine "Abenteuerreisen" gerne "imaginär". Aber - mit beiden Beinen auf dem Boden, keine Sorge. Warum aber nicht "abenteuerlustig" sein?

Zitat:
Das sehe ich ja ganz ähnlich, nur halt mit dem Mittelpunkt des Universums nicht.
Es geht auch nicht um einen geographischen Mittelpunkt, sondern um den Bewusstseinsmittelpunkt.
Cogito, ergo sum, ich denke, also bin ich.
Alles was außer mir ist, existiert wenn, dann nur um mich herum, ich befinde mich inmitten dieses Geschehens.
Wo sollte also für mich der Mittelpunkt dieses Universums liegen?
Alles ist rund.
Die Zeit hat keinen Anfang und kein Ende. An jedem Punkt dieser Zeit befinde ich mich genau in ihrer Mitte.
Weil ich die Zeit bin, bzw. diese nur in mir existiert.
Ich habe meine eigene Zeit und meine eigene Welt. Zumindest die Vorstellung davon. Also bin ich ihr Mittelpunkt.
Was anderes weiß ich nicht zu sagen.
Das wird schwierig, ich versuche es mal. Alles ist der Mittelpunkt, denn er ist in dir, in mir, in jedem, in allem und außerhalb von allem. Zugleich und nicht zugleich. Dieser "Mittelpunkt" ist Alles, denn er ist seine "eigene Mitte", sein "eigenes Zentrum". Er ist in uns und wir sind "mittendrin". Genau - alles ist rund. Und, wie ich zuvor schon einmal schrieb: Alles ist Eins, und Eins ist in Allem. Dagegen ist die Vorstellung eines alten Mannes mit Bart ein schlechter Witz, und das "Miniaturprinzip Göttlichkeit an sich" ist auch nicht mehr als das, denn das ist ein Ergebnis der bisherigen Grenzen der menschlichen Vorstellungswelt. Irgendwann sollten wir den Kindergarten verlassen und zur Schule gehen, die "Lernmaterialien" sind schon da, sie warten nur auf uns.


Zitat:
Ich frage dich aber nun:
Sind wir wirklich im Sinne als Teil des Ganzen unersetzlich?
Was wäre, wenn die Menschen verschwänden?
Wäre das Universum dann kein Ganzes mehr?
Ich glaube, es hätte sich nur etwas verändert, mehr nicht.
Faldi, hier missverstehst du mich. Das "Ganze" meine ich im Sinne von "Ganzheit", nicht von "Vollständigkeit". Wenn Alles Eins ist, und das immer, dann kann gar nichts "verloren" gehen. Wenn ich eine Halskette trage und ein Glied davon verliere, dann ist die Kette "kaputt", auch wenn immer noch alle Teile von ihr "existieren", oder? Die Kette ist "vollständig vorhanden", aber nicht "ganz", nicht "unbeschädigt".Es kommt auch darauf an, was du unter "unersetzlich" verstehst und was ich darunter verstehe. Das ist meist nämlich nicht das Gleiche. Eine "Veränderung" kann zum "Guten" oder "Schlechten" sein, nicht wahr? Das ist, so wie diese ganze Diskussion, eine persönliche Definitionsfrage.

Aber es sind gerade die Unterschiede, die das Leben und jede Diskussion interessant machen, denn - wenn wir dieselbe Meinung hätten, würden wir gar nicht diskutieren. Das wäre ja schrecklich - langweilig ...


Zitat:
Und ich verschwinde jetzt auch.
Was aber nicht heißen soll, daß ich nur spekulativ vorhanden sei.
Ich bin auch ganz brav und spekuliere nicht, wohin und warum, oder ob du wirklich vorhanden bist, noch, ob es einen Bewies dafür gibt, dass du tatsächlich verschwindest, sondern verschwinde ebenfalls. Aber nur bis zum nächsten Mal.

Liebe Grüße

Stimme


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Hallo, liebe Dana,

auch von mir nur ganz kurz:

Zitat:
Nur ganz kurz dazu, liebe Stimme,

es muss dir nicht leid tun - das ist ja das Gute an dieser Diskussion, dass jeder seinen "Part" äußert, den anderen anhört (liest) und seine Meinung entweder erweitert und kürzt.
Außerdem dachte ich eher an "Rituale" die die Gemeinschaft fördern. Gemeinsames Singen, gemeinsame Abende für Ältere, Alleinstehende oder gute Jugendarbeit.
Mit deiner Aufstellung der Rituale hast du natürlich recht.
Natürlich hast du recht, Gemeinsamkeit kann "schön" sein. Das Problem bei "Gemeinsamkeit mit religiösem Hintergrund" ist eben Letzteres (der "Hintergrund"), du verstehst ...

Gemeinsamkeit um der "Menschlichkeit" willen ist dagegen eine "gute Sache", da stimme ich dir zu.

Und danke für deine Bejahung des Wesens religiöser Rituale.

Liebe Grüße

Stimme
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Im Forum findet sich in unserer "Eiland-Bibliothek" jetzt ein "Virtueller Schiller-Salon" mit einer Einladung zur "Offenen Tafel".

Dieser Salon entstammt einer Idee von unserem Forenmitglied Thomas, der sich über jeden Beitrag sehr freuen würde.


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