Hi, Terry!
Ein neuer Morgen ist dem Land geboren,
der keine Hoffnung, keine Ängste lieh.
Die Bäume hat der Herbst längst kahlgeschoren
und dumpfer als dies Heut, vergehn die Tage nie;
im Grau der Müdigkeit schon lang verloren,
ruhn Träume, schwer wie Schlummer, auf Marie;
und scheint betaut vom Halblicht sie zu dösen,
mag ihren Geist ein Traum doch nie erlösen.
Z3 - "Herbst längst" ist sprachmelodisch ungünstig - jede Menge Maulbewegung und Zischlaute.
Schöner: "Der Herbst hat lang die Bäume kahlgeschoren" - das liest sich viel flüssiger.
Z4 - Wie du sagtest, um einen Heber zu lang. Altern.: (Komma am Ende von Z3)"im nackten Hag vergehn die Tage nie." Statt Hag ginge auch "Hain" oder "Wald". Das wäre auch ein schönes Weiterspinnen des "kahlgeschoren"-Bildes aus der Vorzeile. Am Ende von Z4 würde ich einen Punkt setzen.
Z5 - Kein Komma nach "verloren".
Z7 - Klarer: "scheint auch betaut von Halblicht sie zu dösen,"
Z8 - Die Zeile ist etwas umständlich formuliert. Klarer: "mag(will) doch kein Träumen ihren Geist erlösen."
Die 2. Version würde ich verwerfen - da sind sogar 2 Zeilen zu lang.
Sehr gern gelesen!
LG, eKy