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Alt 03.01.2015, 15:42   #8
AAAAAZ
Wortgespielin
 
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Hi Falderwald,

was du von Gläubigen hältst, oder wie du deine persönlichen Positionen begründet siehst, und welche Bibelstellen dir als besonders absurd erscheinen ist in der Tat ein anderes, durchaus aber interessantes Thema. Ich könnte noch einige Fundstellen beisteuern, wenn du noch Verfestigungsmaterial brauchst. Vielleicht möchtest du einen Faden dazu eröffnen. Glaube, Glauben, Wissen, Gewissen, Gewissheit, Überzeugung, Standpunkt.
Der generelle Standpunkt eines Atheisten ist mir schon klar, lässt sich ja leicht ergooglen. Und wieso sollte ich dir diesen persönlich nehmen.
Wenn sich jemand zudem unaufgefordert zu seinem Standpunkt bekennt, und diesen Standpunkt auswalzt, und Überzeugungsarbeit leisten möchte, wird solch ein Standpunkt aber nicht klarer. Selbst dann nicht, wenn dieser Standpunkt mit Fremdstatements von Menschen aus der Öffentlichkeit untermauert wird in einer Argumentation, die seiner ihm innewohnenden logischen Argumentationskette folgt.
Und da nehme ich einfach mal an, dass du dich in diesem Forum nicht in einer Diaspora von Atheisten wähnst, oder dass du hier missionarisch unterwegs sein musst.
Aber vielleicht läuten die Weihnachtsglocken in dir sturm und alarm, wie eine Allergie, und so kann ich deinen Standpunkt durchaus als gutgemeinte Zusatzinformation mit Metabotschaft aufnehmen. Was will man machen, dann ist es eben so.
Wenn ein Katholik mit ähnlicher Penetranz mir seinen heiligen Papst aufs Augen drücken wollte, oder jemand mich von der alleinseligmachenden Kraft Alas überzeugen wollte, würde ich vermutlich ähnlich reagieren. Ich nehme Welt- und Glaubensauffassungen nicht persönlich, reagiere aber dann, wenn ich Ismen oder Dogmen dahinter wittere.
Das Gedicht betraf jetzt mal die Schokoladenseite der christlichen Religionsfeste mit ihren Weihnachtsmännern und Osterhasen, welche ja an sich schon tonnenweise aus einer recht unreligiösen Ecke an die Glaubensgemeinschaft verfüttert werden.
Wäre vielleicht interessant von einem bekennenden Atheististen zu erfahren, ob er selbstgebackene Plätzchen und bunte Eiereien mitkonsumiert, sie hinnimmt, oder verteufelt. Ob er eine Spekulatius mit Krippendarstellung ausspuckt, ob er den Kleinen über ihm einen Osterhasen oder Nikolaus mitbringen würde, oder die Weihnachtspralinen der alten Dame von nebenan um die Ohren haut, weil diese für ihn ein Symbol des gelebten Schwachsinns sind, ob er kirchliche Gräber als Gedenkstätten aufsucht, ob er eine Kerze abbrennen lässt, ob er Beerdigungen oder Taufen meidet, oder als ,,Sektierer" die Gemeinschaft von Stumpfsinnigen aufmischt und sprengt.
Es gibt ja Hardliner, Dulder, Arrangierer und Förderer in dieser Sache. Zu diesem Thema würden mich die weihnachtlichen oder österlichen Berührungspunkte und der damit verbundene Alltag eines Atheisten mehr interessieren, als seine hinlänglich bekannten atheistischen Standpunkte. Somit könnte man nebenbei auch wieder zum eigentlichen Gedicht gelangen.
LG Az

Geändert von AAAAAZ (04.01.2015 um 13:58 Uhr)
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