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Alt 12.01.2014, 17:08   #4
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Hi Chavi,

ich bin wirklich ein Musikfan, ich verbrauche Musik, wie andere Bier und Wein.
Ja, ich bin geradezu süchtig nach Musik und ich möchte mir ein Leben ohne gar nicht vorstellen.

Ich höre zumeist progressive Rockmusik, die viele Genre erfüllt, von superschnellem Metal bis hin zur verträumten, sinnlichen Ballade.
Auch viele klassische Komponisten sind mir ans Herz gewachsen und ich bin sogar zu einem Fan von Luciano Pavarotti geworden.

Aber weißt du, womit du mich vertreiben kannst?
Das sind Volksmusik (Folk) und deutsche Schlager.

Ich denke da immer an meine Jugendzeit und sehe stets Heino, Jürgen Drews, Marianne Rosenberg usw. vor mir.

Und Texte wie:

Er gehört zu mir
wie mein Name an der Tür...

Nun gut, ich räume ein, man kann die Schlagersänger/Innen sicherlich nicht alle über einen Kamm scheren, aber die mit den wirklich guten Texten waren doch allenfalls Insidern bekannt.
Von den bekannten Größen kann ich mich nur an ein wirklich tolles Album erinnern, dass in allen Belangen überzeugen konnte.
Das war Udo Jürgens "Udo 80". Bis auf "Jamaica Mama" ist das ein erstklassig durchgetextetes Album, z. T. sehr philosophisch und romantisch lyrisch.
Zudem super produziert und musikalisch umgesetzt.
Für mich ein Progressiv-Album.

Aber darum geht es gar nicht, wir wollen ja deinen Text besprechen...

Der Text besteht aus zwei Strophen und einem Refrain.
Die Strophen sind zudem noch sehr kurz gehalten, so wird dieses Lied, selbst wenn der Refrain dazwischen gesungen wird, auch sehr kurz bleiben.

Der längstmögliche Aufbau würde sein:

Kurzes instrumentales Intro
Erste Strophe
Refrain
Zweite Strophe
Refrain
Refrain wiederholen
eine Strophe instrumental
Refrain intrumental
Erste oder zweite Strophe wiederholen
Refrain
Refrain
Outro (sonst wirds langweilig)

Der Text eignet sich für eine flottes Tempo und ich habe mal "gesunglesen" und die Zeiten festgehalten. Das Ganze gibt nur Stoff für ca. 98 sec her und das ist etwas wenig für ein Lied.
An die drei Minuten solltest du schon kommen.

Und dann vermisse ich eine sogenannte "Bridge".

Das ist die Brücke, die von der Strophe hin zum Refrain gespannt wird.
In manchen Fällen spannt sie sich auch hinter dem eigentlichen Refrain.
Viele Lieder verwenden derer zwei.

Beispiel:

Strophe:
Was wäre, wenn du es nicht bist,
nicht der, den ich so liebe;
was wäre, wenn du eine List
verwendest, dass ich bliebe?

Brücke:
Doch du schweigst in einem fort
und dein Mund verliert kein Wort.

Refrain:
Sag es mir,
wenn Mut zerbricht,
sag mir ehrlich,
wer du bist,
Schweige nicht
und lüge nicht!
Greife nicht
zu einer List,
damit ich
bei dir bleib
und mit dir
den Tag vertreib.

So würde ich mir einen Textaufbau vorstellen.
Damit gewinnst du Zeit und es kann auch musikalisch übergeleitet werden.

Aber ich finde, es ist dir schon thematisch ganz gut gelungen.
Nur m. E. ein wenig zu kurz geraten.


Gerne gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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