Thema: Ver/wahr/lost
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Alt 15.08.2019, 11:41   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Standard Ver/wahr/lost

Betrachte jenen Wirren, wie er stolpert
durch seine dürren Tage als ein Trunkener,
ein lang im Elend schon Versunkener
auf kargen Wegen, über die er holpert.

Beachte seine Züge, die versonnen
ins Gestern träumen, was ihn vage trägt,
wenn er die Hände auf die Wangen legt,
in seinen müden Innenraum versponnen.

Begleite ihn auf seiner wunden Reise
ein Stückchen weit, als könntest du erfassen,
womit er ringen muss, wo sein Verblassen
ihn unberührbar macht auf seine Weise.

Bedenke wohl, der du in Gründen badest,
dich festzuhalten in der kalten Welt -
um andre ist es nicht so gut bestellt,
wiewohl du keinem davon selber schadest.



Version nach Thomas' Vorschlag:

Betrachte jenen Wirren, wie er stolpert
durch seine dürren Tage als ein Trunkener,
ein lang im Elend schon Versunkener
auf kargen Wegen, über die er holpert.

Beachte seine Züge, die versonnen
ins Gestern träumen, was ihn vage trägt,
wenn er die Hände auf die Wangen legt,
in seinen müden Innenraum versponnen.

Begleite ihn auf seiner wunden Reise
ein Stückchen weit, als könntest du erfassen,
womit er ringen muss, wo sein Verblassen
ihn unberührbar macht auf seine Weise.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (16.08.2019 um 09:50 Uhr)
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