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Alt 23.09.2009, 15:52   #5
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
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Beiträge: 4.893
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hallo, ihr verblasenen blättchen!

der wind hat sehr viel leidenschaft,
drum holt er sich mit aller kraft,
was ihm gehört und was er will:
mal brüllt er laut, dann schweigt er still.
so bin auch ich ein windig wesen.
ich schrieb wie er! (ihr habts gelesen)


vor zwei jahren hat ein hiesiger karikaturist ( pammesberger) in einer österreichischen tageszeitung eine seite voll karikaturen zum thema "herbst - zeit für ein gedicht" eingestellt: darin sieht man allerhand knollennasenmännchen beim reimen: herbst...herbst...die blätter fallen..es herbstelt....die blätter werden bunt.... (jedes männnchen hatte ne ähnlich gefüllte sprechblase überm kopf)
mit andern worten: die dichter wurden verulkt!
als nun die herbstzeit im forum anbrach, hatte ich plötzlich schreibhemmung: dauernd spukte mir die karikatur im kopf herum.

bei jeder zeile musste ich schon über mich selber lachen....herbst , herbst...die blätter fallen ....sind wir dichterlinge wirklich schon die karikatur unserer selbst?
kann man noch irgendwas neues über den herbst schreiben, dachte ich?
herbst...herbst...die blätter fallen....stöhn!..diese verdammte karikatur....
das hat ein paar tage gedauert - doch dann blies mir plötzlich frischer wind durch kopf und seele.....und dann kam so eine leicht böse duftnote dazu...., ja, der herbstwind höhnt ein wenig. kann er auch, dachte ich. er hat schließlich die macht!
und die mächtigen sind selten nur nobel....

danke euch dreien fürs kommentieren!
larin
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!
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