Liebestropfen
Von großer Liebe, wenn sie nähte,
träumt' hausbacken die brave Käthe.
Sie bastelt grad am Kuschelkissen,
es scheint, jetzt will sie's aber wissen.
Doch was nützt Liebe wenn zuletzt,
sich jene doch nie fallen läßt?
Sich fallen lassen muss man üben,
ihr Sofa scheint fast zum Verlieben.
Die Vorliebe war so gesehn
bequem, sie ließ sich fallen, gehn ...
Nur fiel sie bald schon aus dem Rahmen,
weil mit der Zeit auch Pfunde kamen.
Nun, wozu gibt es Hüftgold- Sport?!
Schnell kullern ihre Pfunde fort.
Sie hüpft beim Schwitzen, um vor allem
dem schönen Träiner zu gefallen.
Der sieht nicht hin, nicht zu ihr her,
sie ackert triefend umso mehr.
Und dank modernster Sportgeräte
wird diese Käthe bald zur Gräte.
Nachruf:
Sie floss dahin
zum Liebeszweck,
tropft' durch ein Rost,
schwupps, war se weg.
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