Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 07.03.2017, 18:19   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi Fridolin!

Schönes Ding, griffiges Wortspiel!

Der gute Hüsch musste an manchen Stellen aber ziemlich zaubern, um das Ganze flüssig zu halten!

Hier eine metrisch klare Version, falls erwünscht:


Herr Flöhezimt ist zart besaitet,
was ihm mitunter Stress bereitet.
Der Kummer geht ihm an die Nieren.
Sein Doktor rät zu meditieren.

Darum versinkt er stumm in sich
beim Suchen nach dem eignen Ich
und er bemerkt dabei entsetzt,
dass seine Saiten durchgewetzt.

Herr Flöhezimt erhofft sich Wandlung
von einer Musikalienhandlung
und er ersteht nach seiner Wahl
den Saitensatz aus edlem Stahl.

Herr Flöhezimt zieht nach dem Kauf
nun andre Saiten bei sich auf.
Seither ist Meister Flöhezimt
zuweilen grauenhaft verstimmt.

So sind alle Zeilen vierhebig und haben einen unbetonten Auftakt. Das ist klar rhyrhmisch lesbar und ausgewogen.

Sehr gern gelesen und gehört! Ich vermisse den guten Hanns-Dieter!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten