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Alt 10.04.2009, 09:34   #1
Sedinus
Verstorbener Eiland-Dichter
 
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Standard Die Mitte und das Gleichgewicht

DIE MITTE UND DAS GLEICHGEWICHT

Bei den Schafen ist es Sitte,
Wenn sie in der Herde gehen,
Alle drängen sie zur Mitte,
Keines will am Rande stehn.

Dort läßt man sich willig lenken,
In der Mitte hat man’s gut,
Braucht nicht selber nachzudenken
Und benötigt keinen Mut.

Diese Schafsmentalitäten
Unterstellten uns, dem Volk,
Dann auch die Parteistrategen,
Nicht so falsch und mit Erfolg.

Dementsprechend warb beizeiten
Man in manchem Wahlkampf hier:
Sucht ihr künftig Sicherheiten
In der Mitte? Das sind wir!

Viele warben so. Die Frage
Ist nun: Wie und wo trifft man
Denn im Deutschen Bundestage
Diese sichere Mitte an.

Eine Mitte hat zwei Seiten,
Flügel heißt’s im Parlament,
Für das Gleichgewicht der beiden
Ist sie Ausgleichselement.

In der Mitte herrscht Gedränge,
Wie im Hohen Haus ich sah,
Linke Flügel gibt’s in Menge,
Doch ein rechter ist nicht da.

Solche Statik birgt Gefahren,
Darum wundert man sich nicht,
Daß dies Land bereits seit Jahren
Ziemlich aus dem Gleichgewicht.

(Sedinus)
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