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Alt 14.12.2012, 08:29   #2
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Registriert seit: 24.04.2011
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Liebe fee,

ich freue mich riesig, endlich wieder etwas von dir zu lesen und dann gleich auch noch etwas technisch gut gelungenes und sehr zum Nachdenken anregendes. Leider habe ich gerade sehr wenig Zeit im Forum zu lesen und zu schreiben (und beneide ein wenig diejenigen, die das haben), aber ganz kurz folgendes: Das Fragezeichen in der Überschrift ist ernst zu nehmen, denn es stellt (wie ich es verstehen) die Fragen nach dem Selbstverständnis des Dichters. Wenn man das über einen langen Zeitraum betrachtet, dann ist tatsächlich (in Deutschland seit der Romantik, aber schon seit der Zeit von Walther von der Vogelweide beginnend) die subjektive Person des Dichters im Vordergrund, während zu anderen Zeiten der Dichter fast die Rolle des Priesters hatte, der das Wirken des Schicksals und der Götter vermittelte, wobei seine subjektive Person im Hintergrund stand. Ich glaube, dass die Dichtung auch heute noch beide Aspekte hat, wobei letzter nur ehrlich, echt (und genießbar) ist, wenn er mit sehr großer Ernsthaftigkeit verfolgt wird – was bei den üblichen Weltverbesser meist nicht der Fall ist.

Liebe Grüße
Thomas
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