Thema: Meerliebe
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Alt 23.04.2009, 21:01   #1
badico
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Standard Meerliebe

Seine Haut schmeckte so hervorragend. Genüsslich küsste sie jeden einzelnen Meerwassertropfen von seinen breiten Schultern. Er zog sie näher an sich und sie schlang ihre Beine um seine Taille. Wie leicht und schwerelos sie sich im Auftrieb des Wassers fühlte. Seine Nähe berauschte sie mehr als der Wein, den sie gemeinsam in den Dünen getrunken hatten. Halb belustigt und halb geschmeichelt spürte sie seine Erektion. Lächelnd schmiegte sie sich noch mehr an ihn und rieb mit ihrem Unterleib aufreizend langsam daran vorbei. „Du Biest“ sagte er und stöhnte leise auf, als sie ihre Bewegung mit ein wenig mehr Druck beschleunigte. Er trug sie tiefer ins Wasser, dorthin wo das Meer und die Wellen ihr Spiel vor den neugierigen Augen der Welt verstecken würden. Hungrig suchte sein Mund ihre Lippen und bereitwillig gewährte sie seiner Zunge Einlass. Das war kein zärtlicher, werbender Kuss, er forderte sie heraus mehr zu sein als nur ein Spiel, mehr als nur ein kleines Intermezzo, das man jederzeit beenden konnte. Lag es am Wein, oder an ihrer neu entdeckten Liebe zu ihm, dass sie ohne jede Hemmungen seine Leidenschaft erwiderte? Sie stellte fest, dass ihr die Antwort eigentlich egal war. Der Moment war wichtig, nicht diese anerzogene Scham die dauernd rufen wollte:“Aber so etwas macht man doch nicht, was sollen denn die Leute denken?“ Eine kleine Stimme in ihrem Kopf machte sie darauf aufmerksam, dass sie diesen Strandabschnitt mittlerweile ziemlich für sich alleine hatten, doch ging diese kleine Stimme im Rauschen ihres Blutes unter, denn mittlerweile hatte er ihr Bikinioberteil beiseite gezogen und knabberte ganz leicht an ihren Brustwarzen, die durch die Kälte des Wassers aufgerichtet waren. Ein Schaudern zog durch ihren Körper, als ihre innere Hitze sie die Kühle des Wassers deutlicher spüren ließ.
Sie legte den Kopf in den Nacken, einen kurzen Moment folgte ihr Blick dem Flug einer Möwe bis sich ihre Augen schlossen und sie sich ganz dem Gefühl seines Mundes auf ihrem Körper hingab. Ungeduldig zerrte sie an seiner Badehose, wollte endlich dieses Haut an Hautgefühl ohne jeden störenden Stofffetzen an ihrem Körper genießen, wollte sich an ihm reiben und sie beide den Verstand verlieren lassen. Die Bänder ihrer Bikinihose waren schnell geöffnet, irgendetwas in ihr brachte noch soviel Geistesgegenwart auf, ihre Hosen mit einer Hand festzuhalten, damit ...ach egal...der Gedanke war verloren als sie ihn endlich in sich spürte und die Wellen den Takt ihrer Bewegungen vorgaben. Ein Wiegen und Schaukeln, einlullend, in seiner Regelmäßigkeit, bis er das Tempo steigerte. Plötzlich hatte sie das Bild einer Amazone im Kopf, die auf dem Rücken eines Delfins ihr Reich erforschte. Als er seine Hände um ihre Taille legte und sie an sich zog um seinen Stößen mehr Kraft zu verleihen, lehnte sie sich mit dem Oberkörper so weit es ging zurück, hielt sich mit ausgestreckten Armen an seinen Schultern und drängte ihn gleichzeitig mit ihrem Leib, wollte ihm mit ihrem Becken noch näher sein. Er stolperte einen kurzen Schritt nach vorne, bis er das Gleichgewicht wieder fand. Sie zog ihn an seinen Haaren zu ihrer Brust hinunter, war Amazone und nicht das wohlerzogene Mädchen, gierte nach seiner Berührung und ihrer Befriedigung.
Beider Atem hatte sich beschleunigt, und ihre Laute hatten den wilden animalischen Ton, der bewies das der Mensch im göttlichen Gefüge den selben Ursprung hatte, wie jedes andere Tier.
Für beide beinahe überraschend kam der Höhepunkt, ließ kein Gespür mehr für die Kühle des Wassers, ließ keine Zeit an anderes zu denken, als an diesen Moment, an dem das Universum sich nur um sie drehte. Sie hielten sich beide noch so lange wie möglich fest und mit schmerzhaften Bedauern spürte sie wie er aus ihr hinausglitt. Keine Worte wurden getauscht, nichts zerstörte diesen Moment ihrer Einheit. Es gab nur das Versprechen in seinen Augen, das ihre Liebe hier nicht zum letzten Male erblüht war und das aus Altvertrautem auch neues erwachsen konnte.
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Si peliannen i vâd na dail lîn. Si boe ú-dhannathach
(Dein Weg liegt dir bereits zu Füßen, zögere nicht ihn zu gehen)

Geändert von badico (24.04.2009 um 13:16 Uhr)
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