Thema: Die Flucht
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Alt 23.06.2011, 20:14   #4
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Liebe Chavi,

ich finde auch, daß dies ein sehr ausdrucksstarker Text ist, trotz oder gerade wegen seiner eher aufzählenden Beschreibungsweise, weswegen du auch wohl dieses Forum gewählt hast.

Das ist die konsequente Umsetzung einer getroffenen Entscheidung der Protagonistin und wohl auch ihres Kindes, die beide aus einer unerträglichen Familiensituation flüchten.

Ich habe das jetzt mehrfach gelesen und die Aussagen sind wirklich stark, aber ein wenig hat mich die unregelmäßige Metrik behindert, weshalb ich mir erlaube, einen kleinen Vorschlag diesbezüglich hierzulassen.

Es könnte z. B. so aussehen, aber noch individuell geändert werden:

Die Sachen gepackt,
das Kind sich geschnappt
und rein in den Wagen.

Aufs Gas fest gedrückt,
dem Grauen entrückt,
nur weg von dem Schlagen.

Tief Atem geholt,
auf Flüchten gepolt,
die Selbstfreiheit wagen.

Die Straße ist lang,
doch ist ihr nicht bang,
sie wird die Flucht tragen.

Das Kind hält sich still,
es weiß, was es will:

Nie die Entscheidung
der Mutter beklagen.

Kannst du dir ja mal überlegen, ob es dir so gefallen könnte.


Gerne gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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