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Alt 13.07.2011, 22:39   #3
Stimme der Zeit
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Guten Abend, liebe larin,

Zitat:
dein Gedicht muss man sehr langsam und auch mehrmals lesen, um in den Klang einzudringen. Da der Rhythmus doch immer wieder wechselt, ist es mir nicht beim ersten Mal gelungen. Doch die Mühe lohnt sich - mit jedem weiteren Male zeigt sich eine weitere Farbnuance, ähnlich einer sich öffnenden Rose.....
Das ist ein wunderbares Kompliment. Ehrlich: Es war auch sehr anstrengend, das hin zu bekommen. Einen Inhalt zu finden, der mit dem Metrum synchron geht. Daran habe ich lange gearbeitet. Es wollte immer wieder irgendwo nicht zusammen passen. Als ich es gestern (endlich) posten wollte, musste ich damit wieder warten - da ich prompt aus Betriebsblindheit einen echten Fehler übersehen hatte - und drei Verse komplett neu zu schreiben waren. Da war mir doch nach Aaargl (oder so ähnlich). Es wurde dann ziemlich spät.

Zitat:
Das trifft den Inhalt genau: Schließlich kommt die Liebe ja auch nicht im Marschrhythmus daher, sondern mäandert - mal vor, mal zurück.
Es passt genau zu den Stimmungsschwankungen des Lyrichs, das die Nähe zum LyrDU einerseits möchte, sie aber andererseits scheut: Verbindung zu haben ohne gebunden = gefesselt ( ) zu sein.
Ja, das ist aber auch unsere heutige Zeit. Die Probleme in Beziehungen entstehen oft aus dem Wunsch, beides in gleich hohem Maße haben zu wollen. Eigentlich müssten beide gemeinsam bereit sein, auf ein Stück Freiheit zu verzichten, um es sich dann gegenseitig in anderer Form wieder zurückgeben zu können.

Es bleibt hier dem Wunsch oder der Vorstellung des Lesers überlassen, ob diese Worte überhaupt ausgesprochen werden - oder nur in der Gedankenwelt des LI "gedacht" werden ...

Zitat:
Diese Stelle gefiele mir so noch besser:

Begreife doch, ich scheue
die Leine,
denn Freiheit ist das höchste Gut!

Wäre eine Kürzung der Zeile hier noch wirkungsvoller?

Dies (Das) Schweigen wiegt zu schwer!

Geänderte Interpuktion: Werden Wünsche niemals wahr ?
Liebe larin, dann wäre das Metrum nicht mehr stringent, denn das ist es durchaus, nur eher nicht "üblich":

Xx/xXx
Xx/Xx
xXxX/xXxX
xXx/xXx
Xx/Xx
xXxX/xXxX
XxXx/XxX
Xx/xX
XxXx/XxX

Das Metrum jeder Strophe ist gleich. Extrem schwer war es, die Zäsuren genau einzuhalten. Deine Vorschläge sind schön, aber sie "passen" nicht. Der Rhythmus folgt auch den "Pausen" und wechselt in ganz bestimmter Reihenfolge.

(Es finden sich auch ein paar andere Dinge, die hier "versteckt" sind.
Vielleicht findet es ja noch jemand heraus.)

Auf jeden Fall: Wenn ein Fehler gefunden wird - z. B. eine Zäsur, denn das ist für mich immer noch ein "schwierigeres" Detail - macht mich bitte darauf aufmerksam. Ich konnte zwar selbst keinen finden, aber das ist oft so - und trotzdem ist einer da.)

Ich möchte auch abwarten, ob noch andere Kommentare kommen. Wenn du allerdings Vorschläge hast, die Betonungsmuster und Zäsuren so beibehalten, dann nehme ich sie sehr gerne an. Vielleicht ist es hilfreich, wenn ich sage, dass diese Art Gedicht nicht gelesen, sondern gesungen wird.

Aber ich möchte so früh ungern bereits zu viel verraten. Das hier war ein Versuch, etwas "Altes" in unsere "Neue" Zeit zu versetzen, was sowohl den Inhalt als auch die Form betrifft. Ich würde nur sehr gerne wissen, ob jemand heraus findet, was es ist.

Das Fragezeichen am Ende übernehme ich allerdings sehr gerne. Stimmt, das ist besser. Eigentlich wollte ich das "gedankliche Ende" offen lassen, aber du hast recht. Selbst wenn man, wie ich in diesem speziellen Fall, sehr lange an einem Werk arbeitet, sieht jemand anders (gefeit vor Betriebsblindheit) manches, was einem selbst trotz aller Sorgfalt nicht auffällt. Danke!

Zitat:
Gerne gelesen, was du hier in freierem Rhythmus rhythmisierend zum Thema gemacht hast!
(Eigentlich ist er gar nicht frei, er wiederholt sich von Strophe zu Strophe.)

Ganz lieben Dank für deinen Kommentar. Ich war hier nämlich weit unsicherer als sonst, ob es nicht doch zu schwierig für mich sein könnte ...

Liebe Grüße

Stimme
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