Thema: Petry Heil!
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Alt 20.12.2015, 19:05   #4
charis
/ Bil-ly /
 
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Lieber Eky, lieber Bodo,

Ich schicke auch gleich voraus, dass ich deine Absicht schätze.

Aber: Bodo stellt interessante Fragen. Ich habe es noch vor Bodos Eintrag gelesen und ich spürte sofort einen inneren Widerstand. Mir ist diese Sonettform einfach zu "glatt" für diese Thematik und das Ganze zuwenig konkret.

Aber da ich mich da auch selbst an der Nase nehmen muss, kopiere ich hier erst einmal herein, was ich zu einer (versuchten) Satire von mir geschrieben habe:

Mich fasziniert an diesem Schreibstil, wie man das Grauen und die menschlichen Abgründe in eine so prätentiöse Form bringen will, als könnte man damit all das außer Kraft setzen, es mit der Schönheit und Perfektion von Verses ad absurdum führen.

Hier sehe ich also objektiv, was schief gehen kann, wenn man derartiges in eine bestimmte prätentiöse Form bringen will, ohne entsprechend deutlich zu werden. Diese "glatten jambischen Verse" - und das sind für mein Gefühl die fünfhebigen Jamben nun einmal, mit dem "Gewicht" auf dem (strengem) Reimschema - noch dazu wie hier mit weiblichen Kadenzen - bis aus das letzte Terzett, das aber auch keinen Unterschied mehr macht - lenken für mein Gefühl zu sehr von dem ab, was dieses Gedicht tranportieren will; der Inhalt muss sich dem sozusagen "beugen" oder auch "sich verbiegen" und "stirbt dadurch in Schönheit", selbst bei deiner Wortmacht, lieber Eky.

Zumindest müsste die Conclusio hier schon richtig "reinhauen", was sie aber nicht tut, es verebbt einfach flach.

Lieben Gruß
charis

Geändert von charis (20.12.2015 um 19:14 Uhr)
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