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Alt 11.07.2019, 15:05   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
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Standard Was vom Leben übrig bleibt

Woraus wir uns verschenken und behalten,
erschafft uns neu aus jeden Tages Hut,
und mancher reift darin zu stiller Glut,
und birgt sie sanft in seiner Züge Falten.

Ein ewiges Erhitzen und Erkalten,
daran sich unser Leben müdeschleift,
bis der verebbende Verstand begreift:
Vergessen ist zuletzt sein treues Walten.

Der Ruhm ist kurz, gemessen an Äonen,
und keine Seele bleibt in der Geschichte,
die man in Ewigkeiten sich erzählt.

Der gute Ruf, den wir bedächtig schonen,
ist nur Dressur der angepassten Wichte,
von denen keiner eine Seite wählt.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (18.12.2019 um 17:08 Uhr)
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